Schaukel und Baumhaus - Bäume als Spielparadies für Kinder

Wer das Glück hat und über einen großen Garten verfügt, in dem zudem auch Bäume stehen, hat damit die Möglichkeit, seinen Kindern einen besonderen Spielplatz zu bieten. Bäume als Spielparadies für Kinder - sind sie groß und stark genug, können sie eine Schaukel oder ein Baumhaus tragen. Egal, für welche Verwendung man sich entscheidet: die Gesundheit des Baumes sowie die Sicherheit des Kindes sollte stets an erster Stelle stehen. Lesen Sie über die Möglichkeiten, den Baum in Ihrem Garten zum Schaukel- und Spielort für Ihr Kind werden zu lassen.

Von Claudia Rappold

Baumschaukeln

Was kann es Schöneres für Kinder geben, als unter einem Baum zu schaukeln? Sie sind in der Natur, an der frischen Luft und können das Schaukeln genießen. Kinder lieben das Hin- und Herschwingen der Schaukelbewegung, es übt eine Faszination auf sie aus und vermittelt ein Glücksgefühl.

Dem Alter entsprechend auswählen

Es gibt unterschiedliche Schaukeln, je nach Alter des Kindes. Schon Babys können das Schaukeln auf speziellen Schalenmodellen genießen.

Ein Kleinkind braucht noch Schutzgitter und einen sicheren Halt, so dass auch der Rücken gestützt wird. Aber auch bei Schaukelmodellen mit solchen Schutzvorrichtungen sollte man Kleinkinder nie unbeaufsichtigt lassen.

Ältere Kinder können dann schon mit einer Brettschaukel schaukeln. Wer mit einem eigenen Garten gesegnet ist und einen geeigneten Baum dafür hat, kann die Schaukel daran befestigen.

Wahl der richtigen Schaukel

Die Schaukel muss dem Alter des Kindes entsprechend gewählt werden.

  • Rückenansicht kleines Mädchen auf Schaukel

    © soschoenbistdu - www.fotolia.de

  • Kleines Mädchen schaukelt draußen auf Schaukel

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  • Mädchen in weißem Kleid mit pinken Blumen beim Schaukeln

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  • Kleines Mädchen sitzt auf Schaukel, lächelnd

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Befestigungsmöglichkeiten

Die Schaukel sollte in einer Höhe von etwa zwei Metern angebracht werden. Der ausgewählte Ast verläuft idealerweise relativ waagerecht zum Stamm und weist auch noch weiter weg eine gute Stärke auf. Eine Befestigung zu nah am Stamm kann dazu führen, dass man beim Schaukeln dagegen stößt.

Um eine Schaukel zu befestigen, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Es muss darauf geachtet werden, dass der Baum nicht beschädigt wird. In jedem Fall sollte die Befestigung sicher und fest ausfallen.

Die einzige Schwierigkeit besteht darin, die richtige Größe für den entsprechenden Ast zu finden. Um dem Baum nicht zu schaden, sollte der Ast mit Gummistreifen oder dick mit Leder umwickelt werden.

Eine Möglichkeit ist, dass man Schellen mit Schaukelhaken verwendet. Diese findet man im Baumarkt. Dafür montiert man die Metallschellen mit ihren bestimmten Halterungen, so genannten Schweineohren, an dem gewünschten Ast.

Nur Seile um den Ast zu legen, ist nicht die beste Lösung. Erstens können die Seile mit der Zeit durchscheuern und reißen und zudem tut dem Ast die Reibung auch nicht gut.

Möchte man dennoch diese Variante wählen, sollte man stabile Kletterseile verwenden und ebenfalls für eine Polsterung des Astes sorgen. Die Seile wickelt man mehrmals um den Ast, führt sie dann durch die Ringe der Schaukel und bildet befestigt diese mithilfe von Knoten. Alternativ lassen sich auch Karabinerhaken zur Befestigung wählen.

Worauf ist sonst noch zu achten?

Bevor die Schaukel montiert wird, muss man in jedem Fall sicherstellen, dass der ausgesuchte Ast auch stabil genug ist. Durch die Dynamik des Schaukelns entsteht eine weitere Belastung; dies muss der Ast aushalten können.

Die Fliehkraft beim Schaukeln ist enorm, und deshalb gilt es auch beim Kauf der Schaukel einiges zu beachten. Zur Sicherheit der Kinder sollte man lieber ein bisschen mehr investieren.

Beim Schaukeln entsteht durch die Fliehkraft eine enorme Belastung
Beim Schaukeln entsteht durch die Fliehkraft eine enorme Belastung

Das Kind sollte gewogen werden, damit man weiß, was die Schaukel aushält. Die Schaukeln sind entsprechend gekennzeichnet; so geht man sicher, dass sie für das Gewicht des Kindes zulässig sind.

Auch sollte die Schaukel stabil verarbeitet sein; das Brett sollte nicht nur darin eingehängt werden. Die Seile sollten so lang sein, dass das Kind mit den Füßen noch bequem den Boden erreichen kann, um sich abzustützen.

Ein eigenes Baumhaus im Garten bauen

Ein eigenes Baumhaus ist aufregend und lässt jedes Kinderherz höher schlagen. Dafür braucht man allerdings einen eigenen Garten mit möglichst alten und großen Bäumen.

Der Baum muss für das Baumhaus geeignet sein. Größe und Gewicht müssen genau berechnet werden, damit der Baum das Haus auch tragen kann, ansonsten braucht man eine selbsttragende Konstruktion.

Grundregeln

So ein Baumhausprojekt kann eine spannende Aktion für die ganze Familie sein. Zunächst braucht man natürlich einen Plan. Die Tragfähigkeit des Baumhauses ist das Allerwichtigste, schließlich toben und spielen Kinder darauf.

Anleitungen zum Bau eines Baumhauses findet man im Internet, in Büchern und in Anleitungen von Bausatzherstellern. Natürlich ist handwerkliches Können vorausgesetzt und man braucht das richtige Handwerkszeug.

Zudem sollten folgende Punkte beachtet werden:

  • Kräftige Kiefern, Eichen, Ahorn sowie Buchen zählen zu den besten Baumhaus-Bäumen
  • Der Stammdurchmesser sollte mindestens 40 Zentimeter betragen
  • Für das Suchen der perfekten Baumstelle sollte man sich Zeit lassen - bestenfalls müssen keine oder nur ein paar Äste entfernt werden; zudem ist ausreichend Sonnenlicht wichtig
  • Für die Planung und den Bau des Baumhauses sollte man mehrere Wochen Zeit einplanen
  • Beim Herumklettern und Arbeiten im Baum sollte man Sicherungsseile und Gurte verwenden
  • Ein stabiles Geländer ist wichtig: die Höhe sollte 75 Zentimeter und der Abstand der Sprossen nicht mehr als 12 Zentimeter betragen
  • Bei dunklen Baumhäusern sollte man für ausreichend Licht sorgen: ausgesägte Löcher, die mit Acrylglasscheiben verwendet werden, bieten eine günstige Lösung
  • Für einen sicheren Aufgang sollte eine Leiter mit Geländer unter einem 60°-Winkel befestigt werden; die Sprossen sollten abgerundet sein und einen Durchmesser von ca. 25 bis 38 Millimeter aufweisen
Die wichtigste Frage ist die Stabilität des Baumes
Die wichtigste Frage ist die Stabilität des Baumes

Materialbesorgung

Wenn man sich für ein spezielles Baumhaus entschieden hat, führt der Weg ins Sägewerk oder zum Baumarkt, um sich das nötige Material zu besorgen und Holz zuschneiden zu lassen. Alternativ nutzt man einen fertigen Bausatz.

Die Kinder sollte man mitnehmen und einbinden, denn für sie ist es eine spannende Angelegenheit. So ein Projekt fördert auch den Familienzusammenhalt und die Kompetenz der Kinder.

Auf der Einkaufs- bzw. Werkzeugliste sollten folgende Dinge stehen:

  • Bretter
  • Vierkantbalken
  • Kanthölzer
  • Stichsäge
  • Holzsäge
  • Bohrmaschine
  • Hammer
  • Schrauben
  • Nägel

Als ideales Holz hat sich Lärchenholz erwiesen, da es sehr langlebig ist.

Unterschiedliche Baumöglichkeiten

Es gibt viele unterschiedliche Baumöglichkeiten
Es gibt viele unterschiedliche Baumöglichkeiten

Bei einem sehr großen und breiten Baum kann das Haus direkt dort hineingebaut werden und benötigt keinerlei weitere Stützen von außen. Einen solchen Baum wird man jedoch vermutlich nur in einem entsprechend großen Garten vorfinden.

Kann das Baumhaus nicht ganz in den Baum gebaut werden, entscheidet man sich für ein Stelzengerüst. Die Stelzen müssen einbetoniert werden; dafür braucht man schon ein bisschen Routine oder einen versierten Handwerker, der dabei unterstützt.

Eventuell, je nach den gegebenen Möglichkeiten, soll das Baumhaus auch teilweise vom Baum gestützt werden, während der andere Teil auf Pfählen steht. Es gibt also drei Möglichkeiten, das Baumhaus zu bauen.

Eine Bauanleitung

Es folgt eine übersichtliche Anleitung für den Bau eines Baumhauses direkt in den Baum hinein.

  • Für die Plattform befestigt man zwei dicke Bretter (50 x 150 mm) an gegenüberliegende Seiten des Baumstammes. Es ist darauf zu achten, dass diese waagerecht liegen.

    Für die Befestigung am Stamm eignen sich große (10 x 100 mm) Schlüsselschrauben. Nun werden zwei weitere dieser Bretter im rechten Winkel auf die ersten beiden genagelt. Um diese Konstruktion baut man mit weiteren Brettern derselben Größe einen Rahmen.

  • Mithilfe von Quer- und Eckstreben, die man sich aus den Brettern zurechtsägen kann, wird die Plattform am Stamm stabilisiert.

  • Für den Fußboden ist es nützlich, die Bretter in einem Abstand von fünf Millimetern anzubringen, sodass möglich Regenwasser abfließen kann, sofern Wände, Fenster und Dach nicht wasserdicht sind. In dem vorhandenen Rahmen sollte man Zwischenträger (50 x 100 mm) mit einem Abstand von nicht weniger als 40 Zentimeter anbringen.

    Beim Bau sollte man die Falltür nicht vergessen - um die Öffnung herum errichtet man einen Bohlenrahmen (50 x 100 mm), um den man wiederum den Fußboden verlegt. Dieser sollte aus Bausperrholz mit gleichmäßiger Stärke bestehen.

  • Für das Gerüst sollten die Latten sowie die Sprossen des Geälnders auf der Pfosteninnenseite angebracht werden. Die Höhe macht man von der Größe der Bewohner abhängig.

  • Beim Bau der Wände kann man die Bretter senkrecht oder waagerecht anbringen. Sie sollten etwa 40 Millimeter überlappen; auf diese Weise ist ein Abfließen des Regenwassers garantiert.

Sicherheitsaspekte

Die Sicherheit hat beim Bau des Baumhauses oberste Priorität. Dabei muss man auch darauf achten, dass der Baum während der Bauphase nicht verletzt und nicht beschädigt wird. Die Kinder müssen immer beaufsichtigt sein und können nur unter Anleitung den Umgang mit Handwerkszeug lernen.

Schutzhelme, Arbeitshandschuhe und andere Sicherheitsmaßnahmen sind dabei zu empfehlen. So lernen Kinder verantwortungsvolles Handeln. Ist das Baumhaus dann erst einmal fertig, muss es und der Baum auch, regelmäßig auf seine Sicherheit hin untersucht werden.