Bald könnte die Adoption in homosexuellen Partnerschaften noch leichter werden

Von Cornelia Scherpe
12. Oktober 2012

Viele Menschen sind heute deutlich offener und toleranter als noch vor wenigen Jahrzehnten. So müssen Schwule und Lesben sich inzwischen seltener unreife Sprüche gefallen lassen und werden auch vom Staat in vielen Dingen behandelt wie heterosexuelle Partner. Trotz der gerade ein mal zehn Jahre alten Möglichkeit zur Eheschließung ist es in Punkto "Adoption" aber dennoch nicht ganz einfach für homosexuelle Lebensgemeinschaften.

Nicht in jedem Fall ist es möglich, Kinder zu adoptieren und damit zum rechtskräften Vater oder zur rechtskräftigen Mutter zu werden. Seit 2004 geht das in Deutschland nur, wenn ein Teil der schwulen Lebensgemeinschaft ein leibliches Kind hat und dies in die Ehe mitbringt. Dann darf der Partner das Kind als Stiefkind adoptieren. Anders sieht es bei Frauen in einer Lebensgemeinschaft aus. Juristisch gesehen darf es bisher nur eine Mutter geben, was es lesbischen Paaren sehr schwer beziehungsweise unmöglich macht.

Allerdings wird auch bei schwulen Lebensgemeinschaften oft gezögert, wenn es um das Thema Adoption geht. Dieser Minuspunkt könnte aber eventuell schon bald aus der Welt geschafft werden, denn aktuell beschäftigt sich der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte mit dieser Thematik. Studien haben bereits gezeigt, dass oft genannte Vorbehalte keine wirkliche Grundlage haben. Die Kinder wachsen ebenso behütet heran und haben ähnliche Voraussetzungen, Absicherungen und Entwicklungsmöglichkeiten wie bei heterosexuellen Eltern.

Die Chancen stehen daher recht gut, dass auch in diesem Punkt bald jegliche Diskriminierung aus der Welt geschaffen ist.