Möglichkeiten der elterlichen Mitwirkung im Kindergarten und in der Kindertagesstätte

Mütter und Väter möchten, dass es dem Kind im Kindergarten oder der Kindertagesstätte gefällt und gut geht. Wenn man als Eltern im Kindergarte und Kita mitwirkt, kann man direkt Einfluss auf den Alltag des Kindes nehmen. Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten; gefordert wird die Mithilfe ein speziellen Elterninitiativkindergärten. Informieren Sie sich über Möglichkeiten der elterlichen Mitwirkung im Kindergarten und in der Kindertagesstätte.

Von Claudia Haut

Jeder Kindergarten und jede Kindertagesstätte hat ein eigenes Konzept. Trotzdem sind die Mitarbeiter dort gerne bereit, den Alltag zu verändern, wenn entsprechende Anregungen der Eltern kommen.

  • Dazu gibt es in jeder Gruppe einen Elternbeirat, dem engagierte Eltern beitreten können.
  • Aber auch Eltern, die nicht im Elternbeirat sind, können Anregungen und Wünsche vorbringen und dadurch den Alltag des Kindes aktiv mitgestalten.

Mitgestaltungsmöglichkeiten

Wenn man sich als Mutter oder Vater beispielsweise zur Verfügung stellt und gemeinsam mit dem Kindergarten oder der Kita einen Ausflug unternimmt, so wird dies zu einem wunderschönen Erlebnis. Die Eltern sehen hier nämlich,

  • wie sich ihr Kind im Kindergartenalltag und im Kontakt mit den Kindergärtnerinnen verhält und
  • ob es sich wohlfühlt oder nicht

und können gemeinsam mit ihrem Kind und den anderen Kindergartenkindern einen schönen Tag verleben. Eltern, die sich regelmäßig im Kindergarten- oder Kitaalltag einbringen, haben neben schönen Erlebnissen aber auch den Vorteil, dass sie in engem Kontakt zu den dortigen Mitarbeitern stehen. Treten Probleme auf, so erfährt man diese zeitnah und kann direkt mit den Kindergärtnerinnen darüber sprechen.

Wenn sich die Mutter oder der Vater des Kindes aktiv in den Kindergartenalltag einbringt, indem er oder sie zum Beispiel eine Vorlese- oder Bastelstunde im Kindergarten oder der Kita anbietet, so sieht das Kind auch, dass es nicht einfach abgeschoben wird, sondern dass es sich hier wohlfühlen kann.

Elterninitiativkindergärten

Gerade in Elterninitiativkindergärten ist die aktive Mitarbeit der Eltern nicht nur gewünscht, sondern sogar gefordert. Hier helfen die Eltern beim Kindergartenalltag mit; sie

  • machen sauber
  • räumen auf
  • kochen mit den Kindern das Essen oder
  • kümmern sich mit ihnen um den Garten.

Mehr als in anderen Kindergärten haben die Kinder hier das Gefühl, dass die Eltern sich für ihren Kindergartenalltag interessieren. Eltern, die sich durch ihre Mitarbeit aktiv in den Kindergartenalltag einbringen, haben den Vorteil, dass sie Neuigkeiten als eine der ersten erfahren. Allerdings kostet die Mitarbeit selbstverständlich auch Kraft und vor allem Zeit.

Doch die Arbeit der Eltern fängt schon viel früher an, nämlich dann, wenn es darum geht, dem Nachwuchs die Eingewöhnung in der Kita zu erleichtern...

Wie Eltern dem Kind die Eingewöhnung in der Kita erleichtern

Der Beginn der Kindergartenzeit stellt einen großen Umbruch im Leben eines Kindes dar - vor allem für Kinder, die bis dahin ausschließlich in der Obhut ihrer Eltern erzogen wurden. Doch mit ein paar kleinen Tipps gelingt die Eingewöhnungszeit in die Kindertagesstätte kinderleicht.

Auf den Kindergarten vorbereiten

Die Eingewöhnungszeit in den Kindergarten beginnt mit einer guten Vorbereitung. Es ist ratsam, die Kinder nicht einfach "ins kalte Wasser" zu werfen, sondern es behutsam an den neuen Lebensabschnitt heranzuführen.

Dazu bietet es sich zum Beispiel an, dem Kind schon lange vor dem ersten Tag im Kindergarten etwas darüber zu erzählen. Dabei kann ihm ruhig gesagt werden, dass es für ein paar Stunden am Tag mit anderen Kindern zusammen im Kindergarten untergebracht wird, damit die Mama oder der Papa wieder zur Arbeit gehen können.

Dem Kind kann auch erzählt werden, was es dort den ganzen Tag erleben wird. So wird es unter anderem mit vielen Kindern

Auch negative Aspekte ansprechen

Allerdings müssen dem Kind auch die "negativen" Seiten des Kindergartens erklärt werden. So sollte es zum Beispiel darauf vorbereitet werden, dass es auch dort essen muss und dass es auch dort am Mittag schlafen muss. Heben die Eltern den täglichen Aufenthalt im Kindergarten zu sehr in den Himmel, dann kann es passieren, dass das Kind mit zu hohen Erwartungen dort ankommt und später enttäuscht wird.

Kindergarten vorab kennenlernen

Damit das Kind seinen neuen Kindergarten nicht nur aus den Erzählungen seiner Eltern kennt, bietet es sich an, die Kindertagesstätte schon einmal zu einer Stippvisite zu besuchen. Die meisten Kindergärten veranstalten auch regelmäßig einen "Tag der offenen Tür", an dem die Kinder sich schon einmal einen Eindruck verschaffen können.

  • Die Kinder können so schon einmal die Umgebung und die Erzieher kennenlernen.
  • Und vielleicht freunden sie sich bei dieser Gelegenheit auch schon mit den anderen Kindern an.

Doch so eine Stippvisite, bei der die Eltern dabei sind, ist nicht vergleichbar mit dem Tag, an dem sie tatsächlich das erste Mal allein im Kindergarten bleiben.

So erleichtern Eltern ihrem Kind die Eingewöhnung

In der ersten Zeit ist es oft üblich, dass die Kinder nur für ein paar Stunden im Kindergarten bleiben. Erst wenn es sich gut eingewöhnt hat, bleiben sie dann den ganzen Tag in der Kindertagesstätte.

Kurzer Abschied

Doch bevor es soweit ist, kommt der erste Abschied. Und den sollten die Eltern am besten kurz und schmerzlos gestalten. Auch wenn das Kind beim Abschied weinen sollte, sollte es keine ausufernden Abschiedsszenen geben.

Wie das Kind auf den Abschied von seinen Eltern reagiert, das hängt vor allem von seinem Charakter ab. Allerdings spürt das Kind auch, wenn den Eltern die bevorstehende (vorübergehende) Trennung schwer fällt.

Emotionen kontrollieren und durch Rituale Struktur schaffen

Es ist daher wichtig, dass die Eltern ihre eigenen Emotionen gut unter Kontrolle haben, um ihrem Kind den Abschied zu erleichtern.

  • Doch so schwer der Abschied auch fallen sollte, Eltern sollten nie auf dieses Ritual verzichten, da das Kind sonst das Gefühl haben könnte, die Eltern hätten es zurückgelassen.
  • Zudem sollten Eltern immer die vereinbarten Verabredungen einhalten. Wenn also versprochen wird, das Kind nach dem Mittagessen abzuholen, dann sollten sich die Eltern unbedingt daran halten.
  • Zudem sollten die Eltern immer schnell zur Stelle sein, wenn es dem Kind wirklich nicht gut geht. Das setzt eine ständige Erreichbarkeit natürlich voraus.

Eingewöhnung für die Eltern

Auch für die Eltern ist es eine große Umstellung, wenn sie ihr Kind zur Betreuung in fremde Hände geben. Für sie ist es wichtig, dass sie die Erzieher ihres Kindes als Partner ansehen.

Das gilt auch dann, wenn das Kind in den ersten Tagen (weil es erschöpft oder überreizt ist) keine Lust hat, über den Kindergarten zu reden. Dann geben die Erzieher gerne Auskunft darüber, was das Kind den ganzen Tag gemacht hat.