Einrichtungen mit Heimerziehung

Meist haben die Eltern das Sorgerecht. Aus den unterschiedlichsten Gründen kann es aber passieren, dass sie ihren Erziehungsauftrag nicht mehr wahrnehmen können. Dann haben sie für sich und das Kind einen Anspruch auf Hilfe zur Erziehung. Dieses ist im Kinder- und Jugendhilfegesetz geregelt und kann in einem Kinderheim angeboten werden. Informieren Sie sich über unterschiedliche Arten von Kinderheimen.

Von Claudia Rappold

Eine Möglichkeit ist die Unterbringung des Kindes in einem Kinder- und Jugendheim. Diese Unterbringung wird vom Jugendamt veranlasst.

Kinder- und Jugendheime sind Einrichtungen mit Heimerziehung, dies bedeutet, dass die Kinder bei Tag und bei Nacht betreut werden. Dabei sollen die Kinder im Alltag begleitet und durch pädagogische Maßnahmen gefördert werden.

Wann ein Kind in ein Kinderheim überwiesen wird

Bei einer so genannten Kindeswohlgefährdung, wenn der Sorgeberechtigte also nicht gewillt oder nicht in der Lage ist die Gefahr abzuwenden, kann ein Gericht auf Initiative des Jugendamtes hin die Unterbringung in einem Heim anordnen. Oder es bestehen erhebliche Auffälligkeiten und Erziehungsschwierigkeiten, welche die Eltern alleine nicht lösen können.

Organisation

In einem Heim arbeiten Erzieherinnen, Erzieher und Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen, welche die Kinder und Jugendlichen betreuen. Hier leben ca. acht bis zehn Kinder in einer Gruppe, meist teilen sich zwei Kinder ein Zimmer. Dann gibt es noch:

Oft werden die Gruppen von einer zentralen Wäscherei und Küche versorgt.

Arten von Heimen

Es gibt unterschiedliche Formen und Varianten von Heimerziehung. Solche Heime werden betrieben von:

  • Stiftungen
  • kirchlichen Trägern
  • freien Trägern
  • städtischen Einrichtungen

Spezifische Kinderheime

Andere Heime richten ihr Profil nach bestimmten Themen, Problematiken oder Altersgruppen aus, wie:

Kinderdörfer und Mutter-Kind-Heime

Eine andere Form der Heimerziehung sind die so genannten Kinderdörfer, hier leben die Kinder in familienähnlichen Verhältnissen wie zum Beispiel bei den SOS Kinderdörfern, in denen eine SOS Kinderdorfmutter die Kinder betreut.

Eine solche Form kann aber auch von Erziehern, oft von einem Paar betreut werden.

Mutter-Kind-Heime nehmen jugendliche Mütter mit ihren Babys auf. Heimerziehung gehört zu den stationären Formen der Hilfen, dabei gibt es langfristige und auch nur kurzfristige Unterbringungen.

Ziel

Die Heimerziehung zielt darauf ab:

  • eine Rückkehr in die Familie zu ermöglichen
  • die Aufnahme in eine Pflegefamilie zu verwirklichen
  • eine Lebensform zu bieten, die langfristig angelegt ist und auf ein selbstständiges Leben vorbereiten will