Meine Kindheit - Deine Kindheit: Psychologen ergründen das Verhältnis von Müttern und Kindern

Von Nicole Freialdenhoven
23. September 2013

Die Beziehung zu den eigenen Kindern wird auch die Erfahrungen der Eltern in ihrer Kindheit geprägt. Gerade Menschen, die in ihrer Kindheit negative Erfahrungen gemacht haben, sind meistens bemüht, dem eigenen Nachwuchs ähnliche Erfahrungen zu ersparen. Umgekehrt versuchen sie, positive Erlebnisse aus der Kindheit an ihre eigenen Kinder weiterzugeben.

Kaum wissenschaftliche Untersuchungen

Andererseits passiert es häufig auch, dass Eltern, die als Kinder Gewalt erleben mussten, auch den Kindern gegenüber gewalttätig werden. Das Verhältnis zwischen Eltern und Kindern ist nie ganz einfach - und wurde dennoch bis heute kaum wissenschaftlich untersucht.

Untersuchung zum Einfluss von Kindheitserfahrungen der Mutter

Dies will eine umfassende Studie der Universitätsklinik Ulm nun ändern. Psychologen, Biologen und Mediziner untersuchen die Bedeutung von sozialen und biologischen Faktoren und den Einfluss der Kindheitserfahrungen der Mutter auf die Beziehung zu ihren Kindern. Dabei sollen etwa 3800 junge Mütter, die in den nächsten eineinhalb Jahren ihre Kinder in der Uniklinik zur Welt bringen, um ihre Teilnahme an der Studie gebeten werden.

Ziel der Studie

Ziel der Studie ist es, herauszufinden, welche Faktoren beim Aufbau einer guten Beziehung zwischen Mutter und Kind helfen, so dass Hilfsangebote für Eltern entsprechend ausgerichtet werden können.

Untersuchung durch Fragebögen und Gespräche

Die Mütter sollen zu diesem Zweck Fragebögen ausfüllen, Gespräche mit den Psychologen führen und sich bei Spielsituationen mit den Kindern beobachten lassen. Zudem sollen grundlegende biologische Mechanismen im Körper untersucht werden, darunter mögliche pathologische Veränderungen im Gehirn, die durch Traumatisierung und Vernachlässigung im Kindesalter entstanden sind. Auch das soziale Umfeld der Mütter wird betrachtet.