40 Kinder aus der Glaubensgemeinschaft "Zwölf Stämme" geholt: In Jugendhilfeeinrichtungen gebracht

Von Ingrid Neufeld
6. September 2013

Die "Zwölf Stämme" sind eine Glaubensgemeinschaft, die ihre Kinder mit sehr fragwürdigen Methoden erzieht. Physische und psychische Gewalt gehören dort zum Alltag. Neben der mutmaßlichen Kindesmisshandlung weigern sich die Eltern seit Jahren, ihre Kinder in die staatlichen Schulen gehen zu lassen.

Aus diesen Gründen kam es zu einem Polizeieinsatz, bei dem 40 Kinder aus den Familien genommen wurden. Sie wurden in entsprechenden Jugendhilfeeinrichtungen und bei Pflegeeltern untergebracht. 28 der betroffenen Kinder lebten bisher in Klosterzimmern bei Deiningen und 12 Kinder in Wörnitz in Bayern.

Wegen der Weigerung, ihre Kinder an der allgemeinen Schulpflicht teilhaben zu lassen, waren schon 2004 einige der Väter in Erzwingungshaft genommen worden. Inzwischen gab es zwar eine private Schule, doch die Genehmigung wurde dieser zum 31.Juli 2013 vom Kultusministerium wieder entzogen, da der Privatschule ein geeigneter Lehrer fehlte. Die Gemeinschaft hat nun einen neuen Antrag für eine sogenannte Ergänzungsschule gestellt.