Kindererziehung: Kleiner Klaps mit großen Folgen?

Von Max Staender
13. März 2012

Es kann durchaus vorkommen, dass Kinder ihre Eltern so stark reizen oder provozieren, dass diese auch an ihre Grenzen kommen. Dabei ist es natürlich auch mal möglich, dass den Eltern die Hand ausrutscht, wenn bei den Kindern auch die wiederholte Ermahnung kein Gehör findet. Früher galt körperliche Züchtigung als normale Erziehungsmaßnahme und auch heute hält sich die Meinung hartnäckig, dass ein Klaps auf den Po, noch keinem Kind geschadet hat. Stimmt das wirklich?

Schon seit Jahrzehnten beschäftigt sich die medizinische, psychologische sowie sozialwissenschaftliche Forschung mit den Auswirkungen und Aspekten von Gewalt in der Erziehung. Mehrere Studien haben eindeutig nachgewiesen, dass bei schädigenden und dauerhaften Aggressionen das Risiko enorm zunimmt, dass die Kinder psychisch und physisch erkranken, vor allem wenn schon im frühen Kindesalter Gewalt angewendet wird. Physische Gewalt gegen Kinder können später außerdem Alkohol- sowie Drogenprobleme verursachen oder starke Depressionen hervorrufen.

Die Entwicklung der Intelligenz eines Kindes kann daneben durch den harmlosen Klaps auf den Po ebenso beeinflusst werden. Eine langjährige Untersuchung der Universität Hampshire ergab diesbezüglich, dass Kinder mit körperlicher Bestrafung einen niedrigeren IQ aufwiesen und sich geistig langsamer entwickelten als bei Kindern, bei denen dies nicht der Fall war.