Wenn das eigene Kind stiehlt: Eltern müssen ruhig bleiben

Eltern sollten ihrem Nachwuchs mit viel Zeit und Geduld erklären, was "Recht" und "Unrecht" ist

Von Cornelia Scherpe
25. Juni 2015

Für die meisten Eltern ist es eine Katastrophe, wenn das eigene Kind kriminelles Verhalten an den Tag legt. Wer den Sohn oder die Tochter beim Klauen erwischt, beziehungsweise von einer solchen Tat erfährt, fällt erst einmal aus allen Wolken.

Selbstverständlich sind die meisten Eltern dann wütend auf das Kind, doch Psychologen und auch Sozialarbeiter warnen vor einer zu heftigen Reaktion. Das heizt die schwierige Situation nur weiter an und bringt selten eine Klärung.

Bewusstsein für "Recht" und "Unrecht"

Sinnvoller ist es, wenn Eltern sich selbst zur Ruhe ermahnen und das klärende Gespräch suchen. Natürlich ist das schwierig, doch weder dem Kind noch den Erwachsenen nützt Geschrei. Wichtig ist es, dass man den Diebstahl ernst nimmt und mit ruhigen Worten erklärt, dass dies eine Straftat ist. Sind die Kinder noch sehr jung, muss das Bewusstsein für "Recht" und "Unrecht" erst noch entstehen.

Eltern sollten hier mit viel Zeit und Geduld erklären, warum Stehlen böse ist. Ist das Kind dagegen schon älter, sollte man mit ihm eine ernste Diskussion über Werte führen. Hilfreich ist es, dem Mädchen oder dem Jungen zu zeigen, wie die bestohlene Seite sich fühlt. Es helfen Fragen wie "Wie würdest du dich fühlen, wenn dein Smartphone geklaut wird?".

Nicht in Panik geraten

Eltern sollten das Stehlen ihrer Kinder zwar als Warnsignal sehen, müssen aber nicht sofort in Panik verfallen. Nicht immer ist der erste Diebstahl ein Zeichen dafür, dass der Nachwuchs auf die schiefe Bahn gerät.

So wie kleine Kinder aus Unwissenheit stehlen, klauen ältere Kinder aus Langeweile oder für einen innigen Wunsch, für den das Taschengeld nicht recht. Dem genauen Grund sollte in jedem Fall nachgegangen werden.