Wenn junge Eltern stets am Handy kleben: Kleine Kinder nicht vernachlässigen

Mit einer direkten Ermahnung per Plakat sollen Eltern zum Umdenken angeregt werden

Von Nicole Freialdenhoven
11. März 2015

Viel wurde schon über Kinder geschrieben, die bereits in jungen Jahren ständig am Smartphone oder Tablet hängen und anderen - gesünderen - Zeitvertreib wie das Spielen im Freien vernachlässigen. Die Stadt Frankfurt macht nun mit einer neuen Plakataktion auf ein ganz anderes Problem aufmerksam: Junge Eltern, die ständig am Smartphone kleben und ihre Kinder dabei vernachlässigen.

Entwicklungspsychologen warnen

Besonders in den ersten beiden Lebensjahren benötigen kleine Kinder eine Bezugsperson, die sehr eng mit ihnen kommuniziert. Stellen sie fest, dass Mutti oder Papa stets am Smartphone hängen, entsteht für sie schnell der Eindruck, dass das Gerät wichtiger ist als das Kind.

Besonders gefährlich sind nach Ansicht von Entwicklungspsychologen Situationen, in denen das Elternteil ein emotional aufgeladenes Gespräch am Telefon führt, während es gleichzeitig das Kind im Auge behalten muss, zum Beispiel beim Spaziergang an einer dicht befahrenen Straße. Darüber hinaus wird die sprachliche Entwicklung des Kindes vernachlässigt, wenn die Eltern nicht auf Kommentare und Hinweise eingehen, weil sie anderweitig mit dem Telefon beschäftigt sind.

Umdenken durch Plakataktion

Auch auf ältere Kinder hat der elterliche Umgang mit Smartphone und Tablet Einfluss: Beobachten die Kinder, dass ihre Eltern ständig online beschäftigt sind, werden auch sie viel Zeit online verbringen. Dies führe dann häufig zu Konzentrationsschwierigkeiten und Problemen in der Schule. Die Plakataktion "Sprechen Sie lieber mit Ihrem Kind!" soll Eltern nun zum Umdenken bewegen.