Tipps zur einheitlichen Erziehung der Kinder und dem richtigen Verhalten beim Einmischen Anderer

Kinder bringen Leben und Freude in eine Familie, aber ihre Erziehung ist für die Eltern auch eine Herausforderung. Dafür ist es wichtig, dass beide Eltern möglichst am gleichen Strang ziehen, um der Nachwuchs einheitlich erzogen werden kann. Über grundlegende Erziehungsfragen sollten sie sich einigen und absprechen. Auch sollte man in Sachen richtiges Verhalten beim Einmischen anderer Menschen einer Meinung sein. Holen Sie sich Tipps zur einheitlichen Kindererziehung.

Von Claudia Rappold

Einheitliche Erziehung der Kinder

Eltern können nicht immer eine einheitliche Front bilden und sie müssen auch nicht in allen Angelegenheiten einer Meinung sein. Die Elternteile sind unterschiedliche Persönlichkeiten mit verschiedenen Ansichten. Trotzdem ist es wichtig, dass in der Erziehung der Kinder klare Grenzen abgesteckt werden und über diese sollten sich die Eltern einigen.

Kinder testen Grenzen

Kinder erspüren schnell die Schwachstellen der Eltern und sie können sie auch gegeneinander ausspielen. Dies geschieht nicht aus Bösartigkeit, sondern ist mehr ein Austesten und Ausprobieren, um Grenzen zu erfahren. Bleiben die Eltern konsequent, so hat das Kind klare Richtlinien, an denen es sich orientieren kann.

Konsequent bleiben

Konsequent zu bleiben ist nicht immer einfach und erfordert eine gewisse Persönlichkeitsstärke. Doch sind Regeln erst einmal erlernt, werden sie dann irgendwann auch eingehalten. Wobei das Kind auch immer wieder neu austestet, um die Grenzen neu festzulegen.

Jede Familie hat ihre eigenen Gesetze und Regeln und in der Beziehung untereinander entwickeln sich bestimmte Dynamiken. Bei der einheitlichen Erziehung ist es wichtig, dass sich die Eltern wertschätzen und dieses für das Kind spürbar wird.

Fehler eingestehen

Eltern kann nicht immer bewusst oder präsent sein, wenn eine erzieherische Maßnahme ungerecht oder verletzend war - diese darf in diesem Fall auch zurückgenommen werden. Kinder dürfen und sollen erleben, dass auch die Eltern nicht perfekt sind und Schwäche zeigen.

Das Kooperieren miteinander und die Kommunikation kann Schwäche in eine Stärke verwandeln. Auch Eltern sind fehlbar und diese Erfahrung ist für Kinder ebenso wichtig. Für die gesunde Entwicklung des Kindes ist eine gute Beziehung zu beiden Elternteilen wichtig.

Mutter- und Vaterrolle

Viele Väter sind aus den unterschiedlichsten Gründen nicht präsent. Sie sollten wenn auch quantitativ wenig, dann qualitativ hochwertig für ihre Kinder da sein. Manche Väter ziehen sich auch aus der Erziehung zurück und überlassen der Frau das Regiment.

Ein Kind sollte aber Vater und Mutter als Paar und als Einheit erfahren, um ein gesundes Rollenverständnis entwickeln zu können. Paare trennen sich auch, aber ihre gemeinsame Elternschaft bleibt bestehen.

Die Auswirkungen eines guten Eltern-Kind-Verhältnisses auf die kindliche Entwicklung

Ein gutes Verhältnis von Eltern und Kind ist von großer Bedeutung für die gesunde Entwicklung des Kindes. Seine soziale und emotionale Kompetenz wird dadurch geprägt und gefördert. Leider ist ein gutes Verhältnis nicht immer selbstverständlich, es wird von dem emotionalen Klima innerhalb einer Familie gefestigt.

Eltern-Kind-Verhältnis

Ein gutes Verhältnis von Eltern und Kind sollte getragen werden von

  • gegenseitigem Respekt
  • Zuwendung
  • Aufmerksamkeit
  • Liebe
  • emotionale Wärme
  • Verständnis
  • Toleranz
  • Vertrauen und
  • Verlässlichkeit.

Erfährt und erlebt ein Kind diese Attribute, so schaffen sie eine Qualität von Sicherheit. Wenn ein Kind wahrgenommen wird und die Eltern über Einfühlungsvermögen verfügen, stärkt dies die emotionale Bindung.

Schutz und Unterstützung geben

Das kleine Kind ist erst einmal existenziell von den Eltern abhängig, von der Kindheit bis zu der Adoleszenz wird es zunehmend unabhängiger und eigenverantwortlicher. Dabei kann das Kind in diesem Entwicklungszeitraum gar nicht genug an Schutz und Unterstützung erfahren. Eltern müssen sich immer Zeit für die Kinder nehmen und sich mit ihnen beschäftigen.

Verantwortung übernehmen

Ein gutes Verhältnis kann nur wachsen und langsam entstehen. Dabei ist es für das Kind besonders wichtig, dass es in den Eltern zuverlässige Partner hat, auf die es sich verlassen kann. Elternschaft bedeutet vor allen Dingen auch Verantwortungübernehmen und dies heißt, sich verantwortlich fühlen.

Aufmerksam sein

Emotionale Wärme und Liebe sollten eine Selbstverständlichkeit sein, denn nur mit diesen Bedingungen kann ein Kind gedeihen. Elternschaft bedeutet auch, präsent zu sein und auf das Kind einzugehen. Kinder melden lediglich ihre Bedürfnisse an und je weniger diese wahrgenommen werden, desto mehr müssen sie ein unerwünschtes Verhalten an den Tag legen um Aufmerksamkeit zu gewinnen.

Erziehung zahlt sich aus

Je mehr die Eltern in die Beziehung investieren, desto mehr wird es sich auszahlen. Die Kinder geben auch immer das zurück, was sie erhalten haben. Ein Kind, welches nur emotionale Kälte erfahren hat, kann auch keine Wärme und Zuneigung zurückgeben.

Kinder sind abhängig und deshalb auch angewiesen auf die Liebe der Eltern. Konsequenz und Präsenz sind wichtige Erziehungsmerkmale, die ein gutes Verhältnis untermauern.

Ein Kind zu erziehen ist immer eine große Herausforderung, aber je bewusster die Eltern im Umgang mit ihren Kindern sind, desto einfacher gestaltet sich der Alltag. Bewusste Elternschaft ist die Vorausetzung für ein gutes Eltern-Kind-Verhältnis.

Wenn sich Verwandte oder Bekannte in die Erziehung einmischen

Alle Eltern kennen das Problem: Verwandte und Bekannte oder auch völlig fremde Menschen meinen, sie wüssten besser, wie man ein Kind erzieht. Ohne danach zu fragen erhält man gutgemeinte Ratschläge. Wie geht man am besten damit um?

Jeder scheint alles besser zu wissen

Jede Mutter und jeder Vater weiß am besten, was das eigene Kind braucht. Natürlich fragt man auch einmal die eigenen Eltern oder die besten Freunde um Rat, wenn man in Erziehungsdingen nicht weiter weiß.

  • Viele Großeltern meinen aber auch, die Kinder würden heutzutage noch genauso erzogen werden wie früher. Da kommt es gar nicht selten vor, dass man von einer Oma zu hören bekommt: "Das Kind braucht ein paar Klapse auf den Po, dann geht das schon wieder!".
  • Selbst an der Supermarktkasse erhält man gutgemeinte Ratschläge, wenn das eigene Kind sich in einem Trotzanfall auf den Boden wirft, weil man keine Süßigkeiten kaufen möchte.

Angemessene Reaktionen

Wie reagiert man, wenn man gutgemeinte Ratschläge erhält, um die man die Leute eigentlich gar nicht gebeten hat? Schließlich mischen sich diese Leue ungefragt in die Erziehung des eigenen Kindes ein. Trotzdem meinen sie es in der Regel gut, also fährt man am besten, wenn man die Situation souverän meistert.

  • Keinesfalls sollte man aggressiv reagieren oder einen Streit vor dem Kind austragen.
  • Am besten hört man sich den Ratschlag des Gegenübers an, bleibt höflich und fragt ggfs. auch nach, warum er/sie es so machen würde.
  • Gleichzeitig sollte man aber auf seinem Standpunkt bleiben und ihm/ihr freundlich aber bestimmt vermitteln, dass man sein Kind selbst erziehen kann und selbst am besten weiß, was gut für das Kind ist.

Wenn man als Mama oder Papa also der Meinung ist, das Kind sei wetterfest angezogen, so sollte man auch seinen Standpunkt vertreten. Genauso darf man auch im Supermarkt standfest bleiben, wenn man dem Kind erklärt hat, dass heute keine Süßigkeiten gekauft werden und eine nette ältere Dame dem Kind aber trotzdem einen Schokoriegel kaufen möchte.

Trotzdem muss man sich den Ratschlägen und dem etwas anderen Erziehungsstil der Großeltern nicht völlig verschließen. In vielen Bereichen können die eigenen Eltern oder Schwiegereltern wirklich gute Ratschläge erteilen, was sie damals in vergleichbaren Situationen getan haben.