Mehr Ganztagsschulen in Deutschland: Kanzlerin fordert bessere Betreuung von Schulkindern

Von Nicole Freialdenhoven
24. Juli 2013

Nachdem die Bundesregierung Erfolge bei der Betreuung von Kleinkindern in Kitas und Kindergärten melden konnte, sind nun die Schulkinder dran: Bundeskanzlerin Merkel forderte einen Ausbau der Ganztagsbetreuung für schulpflichtige Kinder. Derzeit haben nicht einmal ein Drittel der Kinder einen Platz an einer Ganztagsschule, während rund 70% der Eltern einen solchen Platz für ihren Nachwuchs wünschen.

Die Kanzlerin wies auf das Problem der Vereinbarkeit von Familie und Beruf auch bei schulpflichtigen Kindern hin: Oftmals stünden Kinder schon vormittags um 10.45 Uhr wieder zuhause vor der Tür - selbst ein Halbtagsjob sei dann schwierig zu bewältigen. Die Familien hätten ein Recht darauf, Lösungen für diese Probleme zu finden. Zwar stünde aktuell noch der Kitaausbau im Vordergrund, um den Rechtsanspruch der Eltern ab 1. August erfüllen zu können, doch anschließend solle es auch um Schulkinder gehen.

Der DIHK hatte zuvor gewarnt, dass es noch 20 Jahre dauern könnte, die Nachfrage nach einer Ganztagsbetreuung im Schulalter zu gewährleisten, wenn der Ausbau im bisherigen Tempo weiterginge. Auch Bildungsexperten befürworten mit großer Mehrheit die Ganztagsschule, da sie bessere Möglichkeiten zur Hausaufgabenbetreuung am Nachmittag biete und zusätzliche Bildungsangebote wie Musikunterricht, Theatergruppen oder Sport.