Roma-Mädchen Maria: Sieben weitere Geschwister aus der Familie geholt

Von Ingrid Neufeld
6. November 2013

Das Roma-Mädchen Maria lebt inzwischen bei der Hilfsorganisation Kinderlächeln in Griechenland mit Sitz in Athen. Die bulgarischen Behörden bemühen sich darum, das Kind in ein SOS-Kinderdorf in Bulgarien zu holen. Gleichzeitig kämpfen sowohl die leiblichen Eltern als auch die Zieheltern um Maria.

Marias Geschwister bei Verwandten

Allerdings haben die bulgarischen Behörden die leiblichen Eltern unter die Lupe genommen und ihnen die sieben Geschwister von Maria weggenommen. Sie leben jetzt vorsorglich bei Verwandten. Eine Maßnahme, die notgedrungen vorgenommen wurde, nachdem die Mutter mit Selbstmord drohte, als die Behörden die Kinder in staatlichen Einrichtungen unterbringen wollten. Doch da die Mutter in Verdacht steht, die eigene Tochter verkauft zu haben, war das Einschreiten der Behörden notwendig geworden.

Verdacht der Kindesentführung nährt Vorurteile

Maria war im Oktober den griechischen Behörden in einer Roma-Siedlung unweit der Stadt Farsala in Griechenland aufgefallen. Die Behörden verdächtigten die Zieheltern der Kindsentführung und fanden die leiblichen Eltern in Bulgarien, nämlich die Eheleute Atanas und Sascha Rusew.

Der Zentralrat Deutscher Sinti und Roma sieht in diesem Zusammenhang rassistische Vorurteile. Er befürchtet, dass jetzt "die gesamte Minderheit in Europa und Deutschland unter dem rassistischen Grundmuster leiden muss".