Suchtkranke in der Familie: Gerade für Kinder kommt die Hilfe oft nicht früh genug

Von Cornelia Scherpe
27. November 2013

Es gibt diverse Suchtkrankheiten, die einen Menschen belasten und auch zugrunde richten können. Neben der Sucht nach Alkohol oder Nikotin, gibt es auch die Spielsucht oder das krankhafte Verlangen nach dem Computer.

Es sind auch ganz normale Familienmenschen, die von einer Sucht betroffen sind, also auch Väter und Mütter. Sie sind dann allerdings nicht nur eine Gefahr für sich selbst, sondern können die nächste Generation entscheidend vorbelasten.

Sie sind ihren Kindern ein schlechtes Beispiel und vermitteln eine ungesunde Lebensweise. Da Kinder sich von Natur aus stark von den Eltern beeinflussen lassen, haben sie im wahrsten Sinne des Wortes von Beginn an ein erhöhtes Risiko, selbst einmal suchtkrank zu werden.

Kinder mit suchtkranken Eltern sollen von Psychologen betreut werden

In Deutschland leben laut Schätzungen rund 2,6 Millionen Jungen und Mädchen, die mit einem suchtkranken Elternteil aufwachsen. Lässt man sie ohne Hilfe von außen in diesen Verhältnissen aufwachsen, so ist laut Meinung der Psychologen das Risiko auf eine eigene Suchtkrankheit direkt um das 6-Fache erhöht.

Psychologen sprechen sich daher mit Nachdruck dafür aus, dass man den Kindern frühzeitig Hilfe durch Fachkräfte anbietet. Bevor die Heranwachsenden eine eigene Sucht entwickeln, müssen sie bereits davor geschützt werden.

Im Regelfall erfolgt das Hilfsangebot aber erst dann, wenn schon Zeichen der Sucht beim Kind sichtbar sind und diese Hilfe kommt nicht früh genug. Bisher gibt es in Deutschland aber keine festen Regeln oder Leitlinien, wie man die Prävention bei Kindern aus Familien mit Suchtpatienten am besten gestaltet.

Hier ist also Handlungsbedarf. Die Heranwachsenden sollten so früh wie möglich lernen, was Sucht ist und wie sie ihr eigenes Verhalten im Bezug auf Freitzeitaktivitäten bewerten können.