Die kinderfreundlichsten Länder Europas - Deutschland abgeschlagen Letzter

Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie und die Kinderfeindlichkeit im Alltag weisen Mängel auf

Von Nicole Freialdenhoven
25. Januar 2013

Dass es um die Kinderfreundlichkeit in Deutschland schlecht bestellt ist, wissen eigentlich die meisten. Trotzdem erschrecken die Ergebnisse der neuen Umfrage der Hamburger Stiftung für Zukunftsfragen unter 11.000 Personen in ingesamt zehn europäischen Ländern: Während beim Spitzenreiter Dänemark 90% der Befragten angaben, dass ihr Land kinderfreundlich sei, waren es in Deutschland nur noch 15%. Das reichte für den letzten Platz der Rangliste noch weit hinter Polen mit 21%.

Kinderfeindlichkeit im Alltag bemängelt

Vor allem im Osten scheinen Kinder nicht gerne gesehen zu sein: Unter den Ostdeutschen bezeichneten lediglich 9% ihr Land als kinderfreundlich. Ähnlich sahen es die Älteren: Bei den über 55-jährigen stimmten 11% der Aussage zu, dass Deutschland kinderfreundlich sei. Kritisiert wurde vor allem die Kinderfeindlichkeit im Alltag wie zum Beispiel die fehlende Toleranz gegenüber Kinderlärm oder die mangelnde Anerkennung berufstätiger Mütter.

Vereinbarkeit von Beruf und Familie

Da hat es Dänemark schon leichter: Die ausgesprochen positive Einstellung der Dänen ist Experten zufolge auch auf den hohen Emanzipationsgrad der Skandinavier zurückzuführen: Bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie liegt Dänemark ebenso weit über dem europäischen Durchschnitt wie bei der Anzahl der Krippenplätze und bei den weiblichen Führungskräften. Schon auf dem zweiten Platz bringen es die Spanier auf nur noch 49% Zustimmung zur Kinderfreundlichkeit in ihrem Land.