Großeltern beeinflussen bei Kindern deren Bild von alten Menschen

Laut Studie haben Kinder mit positivem Verhältnis zu den Großeltern allgemein weniger Vorurteile gegenüber Senioren

Von Cornelia Scherpe
3. April 2018

Manche Kinder finden die ältere Generation sympathisch, andere sind zurückhaltend oder haben sogar negative Vorurteile. Welches Seniorenbild ein junger Mensch von heute im Kopf hat, hängt stark davon ab, ob er Kontakt zu seinen Großeltern hat und wie dieser aussieht. Zu diesem Schluss kommt eine Studie aus Belgien.

Studie zum Einfluss der Großeltern auf das kindliche Bild von Senioren

An der Universität Lüttich wurden 1.151 Jungen und Mädchen zwischen sieben und 16 Jahren mittels Fragebogen gebeten, zum Thema zu schreiben. Die kindgerechten Fragen zeigten den Forschern, welches Verhältnis zu den Großeltern bestand und wie im Alltag das Erleben von "alten Menschen" war. Gleichzeitig wurden Daten zu den Großeltern, der sozialen Schicht der Familien und ähnliches gesammelt, um das Gesamtbild zu vergrößern.

Das Ergebnis: Die Kinder zeigten umso weniger Altersfeindlichkeit, wenn sie gerne Zeit mit den eigenen Großeltern verbrachten. Wer hingegen Familientreffen mit Oma und Opa als sehr ungern wahrnahm, der stand auch fremden Senioren eher ablehnend gegenüber. Einen gewissen Geschlechterunterschied gab es ebenfalls: Mädchen sahen ihre Großeltern etwas positiver als Jungen. Im Allgemeinen war die Wahrnehmung der ältesten Generation entweder positiv oder zumindest neutral.

Wer Großeltern mit einem schlechten Gesundheitszustand hatte, der tendierte auffallend häufig zu einer eher feindseligen Haltung. Das könnte eventuell die eigene Angst vor dem Alter sein.

Blick auf Senioren auch eine Frage des eigenen Alters

Eine starke Altersdiskriminierung war allerdings eher selten der Fall. Betrachtete man verschiedene Altersgruppen, so waren negative Ansichten über Senioren bei den Sieben- bis Neunjährigen am größten und bei den Zehn- bis Zwölfjährigen am kleinsten. Die Heranwachsenden zwischen 13 und 16 Jahren tendierten eher zur Neutralität, wobei sich mit steigerndem Alter wieder Vorurteile breit machten. Vor allem Jungen und Mädchen mitten in der Pubertät zeigten teils größere Tendenz zur Altersdiskriminierung.