Ein Viertel der Kinder und Jugendlichen erleben Gewalt im Alltag

Von Katja Grüner
17. Juli 2013

Erschreckend ist das Ergebnis einer kürzlich durchgeführten repräsentativen Studie mit 900 Teilnehmern über häusliche Gewalt der Universität Bielefeld. Fast ein Viertel der Kinder und Jugendlichen wird von Erwachsenen manchmal oder oft geschlagen, darunter mehr Kinder ab sechs Jahren.

Die Forscher kamen weiterhin zu dem Ergebnis, dass Schläge in sozial schwächeren Familien häufiger an der Tagesordnung sind als in Familien mit durchschnittlichem oder privilegiertem Status. Die Gewalt herrscht jedoch nicht nur durch körperliche Attacken vor, sondern kommt auch in verbaler Form zu Tage. Diese psychische Gewalt durch Beschimpfungen oder Missachtung wirkt sich äußerst schlecht auf das Heranwachsen, das Selbstvertrauen und das Wohlbefinden der Kinder und Jugendlichen aus.

Auch in der Schule ist Mobbing scheinbar an der Tagesordnung. Viele Kinder und Jugendliche fühlen sich von Lehrern nicht fair behandelt. Sozial benachteiligtere Kinder werden häufig Opfer von Mobbingattacken durch Mitschüler.

Die Folgen von Gewalterfahrungen in der Kindheit wirken sich prägend auf das spätere Leben aus, so die Forscher. Gewalt wird verinnerlicht und als Mittel von Konfliktlösungen herangezogen.