Gewalt in der Partnerschaft - Studie belegt, dass viel öfter Männer die Opfer sind

Von Heidi Albrecht
29. Mai 2013

Das Robert Koch Institut hat in einer umfangreichen Studie zur Gewalterfahrung Erwachsener rund 6.000 Teilnehmer umfassend befragt und dabei ein Tabuthema zu Tage gebracht, welches nicht unter den Teppich zu kehren ist: Gewalt gegen Männer.

In der Regel ist bei Gewalt in einer Partnerschaft oftmals die Frau das Opfer und so erscheinen Fälle, in denen es umgekehrt ist, als absurd und unglaublich selten. Dabei belegt die Studie, dass Männer viel häufiger Opfer körperlicher, als auch seelischer Gewalt in einer Beziehung sind, als bislang angenommen. So sind es tatsächlich öfter Frauen, die eine Ohrfeige, einen Schlag oder Tritt verteilen.

Beleidigungen und Erniedrigungen können ähnliche Folgen auf das seelische Wohlbefinden haben, wie körperliche Gewalt. Daher leiden die Opfer meist unter verbaler Gewalt fast noch stärker, als unter körperlicher Gewalt.

Männer in der Rolle des Opfers, das ist in dieser Gesellschaft ein Tabuthema. Ein Mann würde nicht anerkannt werden und als schwach dastehen. Die Studie belegt jedoch, dass es sich bei Gewalt gegen Männer in keinster Weise um einen Einzelfall handelt.

Zwar sind derartige Befragungen nicht zu einhundert Prozent sicher, dennoch geben sie Aufschluss darüber, wie sich Gewalt in einer Partnerschaft verteilt und eben nicht, wie immer angenommen ausschließlich von den Männern ausgeht.