Häusliche Gewalt häufig

Androhungen von Gewalttaten häufig - Oper könnte Eskalation verhindern

Von Laura Busch
2. November 2009

Menschen, die gegenüber ihrem Partner gewalttätig werden, kalkulieren vorher sehr viel häufiger als bis dato angenommen die Folgen ihres Tuns. In der öffentlichen Wahrnehmung stellt verbale oder physische Gewalt meist ein Akt des Kontrollverlustes dar.

Eskalation der Gewalt könnte verhindert werden

Wissenschaftler an der Universität Haifa in Israel haben jetzt herausgefunden: Gewalttätige Menschen wissen häufig sehr genau, wie weit sie gehen können. Das Team um Dr. Eila Perkis untersuchte die Formen von Gewalt in Paar-Beziehungen. Meist verstärkten sich die Ausprägungen im Laufe der Zeit von verbaler Gewalt über die Androhung von Prügel bis hin zu erst leichten, dann schweren tätlichen Übergriffen.

Es sei selten, dass jemand zuschlage, der es nicht vorher mehrfach angedroht habe, erklärte Perkis. Wie weit der aggressive - meist männliche - Partner in dieser Hinsicht geht, richtet sich laut Aussage der Forscher danach, wie real beispielsweise die Gefahr ist, verlassen oder angezeigt zu werden.

Daraus wird gefolgert, dass sich eine Eskalation von Gewalt womöglich verhindern ließe, wenn das Opfer sich frühzeitig wehren, Konsequenzen ziehen und diese auch hart durchsetzen würde. Die Erkenntnis, dass gewalttätige Menschen durchaus in der Lage sind, sich zurückzunehmen und umzudenken, könne nach Aussage der Forscher auch in der Paartherapie hilfreich sein.