Misshandelte Frauen werden auch öfter krank

Von Laura Busch
15. Oktober 2009

Häusliche Gewalt hat neben den eigentlichen Verletzungen oft weitreichende andere Folgen. Eine US-Amerikanische Studie mit 3568 Frauen ergab jetzt, dass Opfer von tätlichen Angriffen auch häufiger krank werden.

Studienleiter Amy Bonomi erklärte, Gewaltopfer hätten überdurchschnittlich oft unter Beschwerden wie Depressionen, Kopfweh, schmerzhafter und unregelmäßiger Menstruation oder Sodbrennen zu leiden. Dies seien nicht immer Symptome, die als unmittelbare Folge der erlebten Gewalt anzusehen seien.

Das Forscherteam von der Ohio State University und der University of Washington in Seattle befragte die Frauen, ob und inwiefern sie von ihren Ehemännern oder Partner im vergangenen Jahr körperlich, sexuell oder psychisch missbraucht worden waren. Die Krankenakten der 242 Frauen, die dies bejahten, wurden anschließend mit den Akten der übrigen vergleichen. Etwa die Hälfte der ausgewerteten Diagnosen wurden bei Frauen mit Gewalterfahrung häufiger gestellt. Besonders augenfällig war der Unterschied bei Schmerzsymptomen, gynäkologischen Beschwerden und psychischen Problemen.