Schwangerschaft und Rheuma: Patientinnen sollten ihre Mutterschaft gut planen

Von Cornelia Scherpe
10. September 2013

Als Sammelbegriff steht Rheuma für verschiedene Entzündungen, doch am häufigsten leiden Patienten unter der rheumatoiden Arthritis, also Gelenkrheuma. Die Krankheit kann äußerst unangenehm sein und die Lebensqualität verkleinern. Gerade Frauen leiden neben den Schmerzen und der verlorenen Mobilität aber zudem oft unter dem Gedanken, dass sie vermutlich ihren Kinderwunsch nicht erfüllen können. Die moderne Medizin hat es allerdings geschafft, dass Komplikationen wie Frühgeburten oder ein zu geringes Geburtsgewicht heute deutlich seltener auftreten. Im Normalfall können sich daher auch Rheuma-Patientinnen einen Kinderwunsch erfüllen.

Rheumatologen und Frauenarzt konsultieren

Ärzte raten allerdings dazu, diesen genau zu planen und vor Beginn der Schwangerschaft sowohl mit ihrem Rheumatologen als auch mit dem Frauenarzt Absprache zu halten. Viele Medikamente, die ein Mensch mit Rheuma einnimmt, müssen während der Schwangerschaft zum Wohl des Kindes in ihrer Dosierung verändert werden. Von manchen Mittel raten Ärzte sogar komplett ab, sodass man rechtzeitig die Therapie umstellen sollte. Zudem ist es sehr sinnvoll, für den Zeitpunkt der Empfängnis eine Phase zu wählen, in der das Rheuma gerade schwach ausgeprägt ist. Da Rheuma in Schüben verläuft, sollte man immer warten, bis eine akute Phase vorbei ist.

Studien haben gezeigt, dass eine schwangere Rheuma-Patientin in den neun Monaten oft weniger Beschwerden in den Gelenken hat. Die Umstellung des Körpers auf das Kind wirkt sich in circa 60 Prozent der Fälle offenbar positiv auf die Entzündungen aus. Allerdings zeigten diese Studien auch, dass nach der Entbindung in 90 Prozent der Fälle die Beschwerden wieder schlimmer sind. Darauf sollten Frauen sich mental unbedingt einstellen und rechtzeitig wieder zum Rheumatologen gehen, um die Art und Dosis der Medikamente anzupassen.