Klassische Familie auf dem Rückzug - Deutsche gehen auf Distanz zur Ehe

Immer mehr Alleinerziehende und unverheiratete Paare in Deutschland

Von Dörte Rösler
21. Oktober 2014

Das klassische Familienmodell stirbt aus. Noch sind 70 Prozent der Eltern verheiratet und leben gemeinsam mit ihren Kindern. Dabei ist der Nachwuchs ist auch der häufigste Grund zur Hochzeit.

Jeder dritte junge Mensch lehnt jedoch die Ehe ab, und schon 20 Prozent der Mütter und Väter ziehen ihre Kinder allein groß. In jeder zehnten Familie sind die Eltern nicht verheiratet oder leben in gleichgeschlechtlicher Partnerschaft. Tendenz steigend.

Bundesweite Unterschiede im Familienleben

Wie der Mikrozensus 2013 zeigt, ist die Zahl an klassischen Familien seit 1996 um mehr als 10 Prozent gesunken. Im gleichen Zeitraum nahmen Alleinerziehende um 6 Prozent zu. Ursache sind nicht nur gescheiterte Beziehungen - immer mehr Deutschen haben keine Lust auf die Ehe.

Im Osten der Republik leben etwa mehr Erwachsene mit Kindern, aber weniger sind verheiratet. Nur die Hälfte der Eltern sind dort verheiratet. Anders in Baden-Württemberg: mit 78 Prozent leben dort die meisten Ehepaare mit Kindern. Bei den Alleinerziehenden führt Berlin. Fast jede dritte Familie in der Hauptstadt besteht nur aus einem Elternteil.