Trotz Rheuma schwanger werden - Patientinnen sollten gut planen

Von Cornelia Scherpe
17. Juli 2014

Früher war es die Norm, dass man Frauen mit Rheuma von einer Schwangerschaft abgeraten hat. Zu hoch war das Risiko, dass es durch die Krankheit und die verordneten Medikamente zu schwerwiegenden Problemen kommt.

Die moderne Medizin ist aber inzwischen so weit, dass auch Rheumatikerinnen ihren Kinderwunsch erfüllen können. Allerdings muss zur Sicherheit der Patientin und zur Sicherheit des Kindes die Schwangerschaft genau geplant werden.

Vor der Schwangerschaft

Für Betroffene ist eine konsequente Verhütung während der normalen Therapie sehr wichtig, denn die meisten Medikamente gegen Rheuma sind für ein Ungeborenes sehr gefährlich. Die Schwangerschaft sollte daher vorab mit dem Arzt besprochen werden, damit die Medikamente bereits vor der eigentlichen Empfängnis passend eingestellt werden.

Nachdem der angemessene Wirkstoff in der geringst möglichen Dosis eingenommen wird, heißt es noch einige Zeit abwarten. Der alte Medikamentenspiegel muss erst abgebaut werden. Hier führt der Arzt Blutanalysen durch und gibt bei einem guten Wert dann sein Okay für die Schwangerschaft.

Während der Schwangerschaft

Während der neun Monate muss die Patientin sich exakt an den Therapieplan halten und sollte bei allen Unsicherheiten sofort zum Arzt gehen. Auch bei ungewöhnlichen Schmerzen sollte kein Mittel ohne Absprache genommen werden. Das könnte sonst gemeinsam mit den Wirkstoffen gegen Rheuma gefährlich werden.

Der zuständige Frauenarzt steht am besten die gesamte Zeit über mit dem Rheumatologen seiner Patientin in Kontakt, damit aktuelle Blutwerte und andere Untersuchungsergebnisse ausgetauscht werden können.

Wichtig ist auch eine Aufklärung der Patientin für die Zeit nach der Entbindung. Oft kommt es vor, dass die Krankheit während der Schwangerschaft aufgrund der veränderten Hormone schwächer ausfällt und dafür nach der Geburt umso stärker wird. Über dieses Risiko müssen die Frauen aufgeklärt sein.