Väter und Elternzeit - Kein Widerspruch für die Karriere

Vätern in der Elternzeit ist es erlaubt, bis zu 30 Stunden pro Woche dazu zu arbeiten

Von Jutta Baur
19. Januar 2011

Rund 20% der frischgebackenen Väter nutzen bisher die gesetzliche Elternzeit. Das ist wenig, wenn man bedenkt, dass der Staat seit 2007 ungefähr zwei Drittel des Nettoeinkommens übernimmt. Bis zu einer Grenze von 1800€ ist damit der Lebensunterhalt gesichert. Warum dennoch nicht mehr der neuen Väter dieses in Anspruch nehmen, liegt daran, dass viele um ihre Karriere bangen.

Es kommt auf ein frühzeitiges Gespräch mit dem Vorgesetzten an

"Es gibt immer noch Väter, die befürchten, in der Firma aufs Abstellgleis zu geraten, wenn sie in Elternzeit gehen." erzählt Eberhard Schäfer, Leiter des Väterzentrums Berlin. Doch zum Glück scheint es in den Unternehmen einen Wandel zu geben. Wer frühzeitig mit seinem Vorgesetzten über die geplante Elternzeit spricht, kann damit Probleme vermeiden und zu einem Konsens gelangen. Denn auch für die Firma gibt es gewisse Schwierigkeiten, die Arbeitskraft des neuen Vaters zeitweise zu ersetzen.

Vereinigung von Eltern- und Arbeitszeit

Bis zu 30 Stunden pro Woche dürfen dazu gearbeitet werden. Das Elterngeld wird um die entsprechende Summe gekürzt. Für viele Väter bedeutet dies eine Chance, beispielsweise an einem Tag der Woche in der Firma und damit auf dem Laufenden zu sein. Das erleichtert auch den späteren Wiedereinstieg in die volle Arbeitszeit.

Wichtig ist, eine konstruktive Absprache mit dem Unternehmen zu finden. Die wenigsten Väter gehen langfristig in die Elternzeit. Der Durchschnitt nutzt zwei Monate, um sich der Familie zu widmen.