Geburtenrate in Deutschland sinkt weiter: Ein Kind kostet Eltern 266.000 Euro

Von Nicole Freialdenhoven
27. Dezember 2012

Immer wieder wird in Deutschland über die niedrige Geburtenrate und ihre Gründe diskutiert. Neben den mangelnden Betreuungsmöglichkeiten für Kleinkindern sind es vor allem die hohen Kosten, die junge Leute in unsicheren Beschäftigungsverhältnissen vom Kinder kriegen abhalten.

Nachdem schon länger eine Summe von 120.000 Euro genannt wurde, die Eltern bis zur Volljährigkeit im Schnitt für ihr Kind ausgeben, errechneten Experten nun sogar Kosten in Höhe von 266.000 Euro. Sie ließen weitere Faktoren einfließen, zum Beispiel die verlorenen Rentenansprüche der zu Hause bleibenden Mutter, die sich auf insgesamt 15 Beitragsjahre summieren.

Auch die Betreuungskosten für die Kinder summieren sich, denn Eltern haben in der Regel nur 30 Tage Urlaub im Jahr, während die Kinder an 70 Tagen schulfrei haben. An den zusätzlichen Tagen und an vielen Nachmittagen bleibt den Eltern nichts anderes, übrig als eine teure private Betreuung zu organisieren. So verdoppelt sich die Summe, die ein Kind kostet, im Laufe der Jahre.

Finanzielle Sorgen sind vor allem ist Ostdeutschland ein ausschlaggebender Faktor beim Verzicht auf Kinder. Im Westen dagegen entscheiden sich noch immer viele Frauen gegen ein Kind, weil sie Angst haben aufgrund ihrer Berufs- und Karrierepläne als "Rabenmütter" abgestempelt zu werden, wenn sie ihr Kind früh in eine Kita geben oder einer Tagesmutter anvertrauen.