Väter zwischen Wunschdenken und Realität: Nur wenige Männer nutzen längere Elternzeit

Von Nicole Freialdenhoven
17. Januar 2014

Mehr als die Hälfte aller deutschen Väter ist der Ansicht, dass der Nachwuchs ihr Leben bereichert und glücklicher gemacht hat. Dies ergab eine neue Forsa-Umfrage für die Zeitschrift "Eltern", die rund tausend Männer zwischen 20 und 55 Jahren nach ihrer Rolle als Vater befragte. Von den Vätern jüngerer Kinder empfanden sogar 65 Prozent den Nachwuchs als Bereicherung, während es bei den Vätern von Teenagern nur noch 47 Prozent waren.

Kaum genutzte Elternzeit

Doch auch wenn 81 Prozent der Männer angaben, dass ein guter Vater möglichst viel Zeit mit seinen Kindern verbringen sollte, arbeiteten lediglich ganze vier Prozent in Teilzeit. Auch bei der Elternzeit ergaben sich große Unterschiede zwischen Realität und Wunschdenken: So nahmen insgesamt 38 Prozent der Männer mit Kindern unter sechs Jahren die Elternzeit in Anspruch - und von ihnen blieb der größte Teil, nämlich 80 Prozent, maximal zwei Monate zuhause.

Traditionelles Rollendenken

Unterm Strich hatte sich also eher wenig an der traditionellen Rollenauffassung geändert: Mehr als die Hälfte (61%) war überzeugt, dass sie gut verdienen müssten, damit es der Familie gut ging. Dass sich eine zu lange Elternzeit negativ auf die Karriere auswirken könnte, glaubten dann auch 41 Prozent der Befragten. Daran wird sich wohl auch in Zukunft nicht viel ändern.