Der Umgang mit strengen Eltern

Kinder strenger Eltern haben zwar in der Regel gute Manieren, sind jedoch trotzdem häufig Außenseiter. Sie müssen früher zu Hause sein als andere Kinder und auch sonst in vielen Bereichen zurückstecken. Der Umgang mit strengen Eltern ist durch die oft vielen Regeln nicht immer leicht. Doch es gibt einige Tipps, um Eltern milder zu stimmen. Lesen Sie, wie sowohl Eltern als auch Kinder bei einer strengen Erziehungsweise am besten miteinander auskommen.

Von Claudia Haut

Eine strenge Erziehung hat noch niemandem geschadet, so die Ansicht der strengen Eltern. Dabei zeichnet sich eine strenge Erziehung keineswegs durch Gewalt aus, sondern eher durch Konsequenz. Strenge Eltern sehen mehr Gefahren für ihre Kinder und verbieten ihnen dadurch Dinge, die gleichaltrige andere Kinder tun dürfen.

Zahlreiche Regeln

So haben die strengen Eltern die Regeln aufgestellt, dass ihre 15-jährige Jugendliche am Wochenende und in den Ferien um 22 Uhr zu Hause sein muss, auch wenn dann gerade die beste Party erst anfängt. Auch einen festen Partner verbieten die Eltern ihrer Tochter oder ihrem Sohn.

Oder sie verlangen gerade von kleineren Kindern, dass diese erst ihre kompletten Hausaufgaben erledigt haben müssen, ehe sie sich draußen austoben dürfen. Und auch wenn die Hausaufgaben gemacht sind, muss erst noch das Zimmer aufgeräumt werden, ehe die Freizeit für das Kind beginnen kann.

Kindern eigene Ängste erklären

Kinder finden es natürlich ungerecht, wenn sie sehen, was ihre gleichaltrigen Freunde dürfen, sie selbst aber nicht. Der falsche Weg ist es in jedem Fall, trotz fest besprochener Uhrzeit einfach ein oder zwei Stunden später nach Hause zu kommen.

Am besten ist es immer, das Problem anzusprechen, auch zwischen Kindern und Eltern.

Die Eltern stellen in den meisten Fällen derart strenge Regeln nicht auf, um ihre Kinder zu strafen, sondern um sie zu schützen. Sie haben Angst, den Kindern könnte in der Nacht etwas passieren, sie wollen sie vor Liebeskummer schützen, oder es besteht die Angst, die Kinder würden am späten Nachmittag ihre Hausaufgaben nicht mehr fertig machen.

Ein offenes Gespräch, bei dem beide Seiten ihre Meinung aussprechen dürfen, hilft in der Regel. Wenn die Eltern ihren Kindern ihre eigenen Ängste erklären, können auch die Kinder diese besser verstehen.

Kompromisse schließen

In der Regel kann man einen Kompromiss schließen. So können die Jugendlichen am Wochenende vielleicht einmal bis Mitternacht auf der Party bleiben, fahren dann jedoch nicht alleine nach Hause, sondern werden von den Eltern abgeholt.

Wenn Eltern einen Freund oder eine Freundin verbieten, so hat dies oft den Grund, dass die Kinder noch nicht umfassend aufgeklärt sind. Dies können die Eltern in einem offenen Gespräch nachholen.

Und bezüglich der Hausaufgaben können sich die Eltern mit ihren Kindern in der Regel einigen, dass vielleicht zuerst einige Übungen erledigt werden, und wenn die Konzentration nachlässt, darf das Kind nach draußen gehen.

Eine Stunde an der frischen Luft wirkt oft wahre Wunder, danach klappt es mit den Hausaufgaben meist problemlos.

Tipps für andere Eltern

Natürlich fällt es auch anderen Eltern auf, wenn die Eltern der Freundin bzw. des Freundes ihres eigenen Kindes Dinge verbieten, die sie selbst ihrem Kind erlauben. In diesem Fall sollte man sich auch nicht scheuen, die anderen Eltern anzusprechen und nach deren Gründen zu fragen.

Vielleicht wurden die Eltern auch schon zu häufig von ihren Kindern enttäuscht und erziehen sie daher mit mehr Strenge.

Bespricht man die Situation jedoch gemeinsam mit den anderen Eltern, so lassen sich diese vielleicht darauf ein, dass die Jugendlichen auf eine Party gehen dürfen, wenn abwechselnd ein Elternteil sie von dort abholt.

Wie in vielen anderen Bereichen auch, sollten Probleme offen angesprochen werden, anstatt sie totzuschweigen.