Verwöhnte Einzelkinder? Von wegen! Auch ohne Geschwister erlangt man soziale Kompetenz

Von Cornelia Scherpe
23. August 2010

Verwöhntes Einzelkind! Den Ausspruch kennt jeder und bislang glaubte man auch, dass da schon irgendwie was dran sein muss. Einzelkindern fehlt der Umgang mit Geschwistern, sie bekommen die uneingeschränkte Aufmerksamkeit der Eltern und sind daher sozial weniger kompetent. Alles Quatsch lehrt uns jetzt eine Studie aus den USA.

Eine soziologische Befragung von 13.000 Schülern hat ergeben, dass es keine Rolle spielt, ob man allein oder mit Brüdern und Schwestern aufgewachsen ist. Auch Einzelkinder pflegen im Durchschnitt den gleichen Umgang mit Mitschülern, haben Freunde und Konkurrenten. Soziale Kompetenzen lernt man auch mit nicht familiären Personen, wie anderen Kindern im Kindergarten und der Schule.

Dies ist für die ganze Gesellschaft eine beruhigende Nachricht, denn der Trend in den Industrieländern geht zum Einzelkind. Da das keinen Einfluss auf die soziale Kompetenz hat, bleibt der Trend zumindest aus soziologischer Sicht bedenkenlos.