Alleinerziehende Eltern haben es in Deutschland immer schwerer

Von Melanie Ruch
24. Februar 2014

Nachdem das Unterhaltsgesetz im Jahr 2008 reformiert wurde, hat sich die Lage für alleinerziehende Eltern in Deutschland nur noch weiter verschlechtert, wie die Ergebnisse einer aktuellen Studie der Bertelsmann Stiftung zeigen.

Alleinerziehende stehen unter Druck vollzeit arbeiten zu gehen

Durch die Reform herrscht offenbar nun die allgemeine Vorstellung, dass Alleinerziehende die Erziehung ihrer Kinder neben einer Vollzeitbeschäftigung auf die Reihe kriegen müssen. Dadurch und durch die aktuelle Rechtssprechung würden die Alleinerziehenden unter einem noch größeren Druck stehen, vollzeit arbeiten gehen zu müssen, so die Studienautoren.

Um den Bedürfnissen ihrer Kindern dennoch gerecht werden zu können, hat sich bei immer mehr Alleinerziehenden die WG als neue Wohnform etabliert. In Wohngemeinschaften würden Alleinerziehende leichter neue Bezugspersonen für ihre Kinder finden, die für die Kleinen sorgen können, während sie arbeiten gehen, so die Autoren.

Inserate von Alleinerziehenden auf WG-Suche um ein Mehrfaches gestiegen

Insgesamt ist die Zahl der Alleinerziehenden, die über Inserate nach kindgerechten WGs suchen seit 2011 um mehr als das Dreifache gestiegen. Besonders begehrt sind WGs demnach bei Alleinerziehenden, die in Großstädten wohnen. Allen voran Berlin, Hamburg und München.