Steinzeitmenschen haben ihre Partner offenbar vorzugsweise innerhalb der Verwandtschaft gesucht

Von Melanie Ruch
21. Juni 2013

Wie ein internationales Forscherteam aus Deutschland, England und Österreich herausgefunden hat, haben Steinzeitmenschen offenbar endogam gelebt und sich vozugsweise innerhalb ihrer Verwandschaft fortgepflanzt.

Die Forscher fanden bei Ausgrabungen in Basta im Süden Jordaniens mehr als 50 Skelette von Menschen, die vor gut 9.000 Jahren dort gelebt hatten. Sie untersuchten die Zähne und Kiefer der Skelette und stellten fest, dass bei dem Großteil der Gebisse die seitlichen oberen Schneidezähne fehlten. Diese erblich bedingte Annomalie ist allerdings äußerst selten und lässt somit Rückschlüsse zu, dass sich die Steinzeit-Bauern innerhalb ihrer Familie fortpflanzten und die Zahn-Annomalie auf diese Weise immer weiter vererbten.

Die Forscher vermuten, dass die Steinzeitmenschen das endogame Leben bevorzugten, um den Zugang zu wertvollen Ressourcen wie Nahrung nur auf die eigene Verwandtshaft zu beschränken und um den Zusammenhalt innerhalb der Gruppe zu stärken.

Eine räumliche Isolierung des steinzeitlichen Bauernvolks scheint jedenfalls nicht der Grund für ihre Endogamie gewesen zu sein, wie weitere Forschungsergebnisse belegten. Die Forscher fanden unter anderem nämlich auch Rohstoffe aus weiter entfernten Regionen, wie etwa Korallen aus dem Toten Meer.