Forscherteam vermisst Neandertaler-Fossilien: Unsere Vorfahren hatten mehr Sex als wir

Von Laura Busch
9. November 2010

Geht es nach einem Forscherteam der britischen Universitäten in Liverpool und Oxford, haben es unsere Vorfahren ganz schön bunt getrieben.

Die Forscher haben gezielt Fingerknochen von Neandertalern vermessen, und wollen anhand dessen herausgefunden haben, dass die Urmenschen häufig ihre Sexualpartner gewechselt haben. "Es ist extrem schwer, auf das soziale Verhalten zu schließen, wenn man nur Fossilien hat", gibt Susanne Shultz von der Uni Oxford zu. Deswegen verfolgten die Forscher einen bekannten Ansatz, nach dem es einen Zusammenhang zwischen der Anzahl männlicher Hormone, die ein Baby während der Schwangerschaft abbekommt, und der Länge von Ring- und Zeigefinger gibt.

Die Forscher konnten so nachweisen, dass unsere Vorfahren mehr von männlichen Hormonen beeinflusst waren als wir heute. Daraus könne man schließen, dass die Urmenschen deutlich aggressiver waren und ein "abwechslungsreicheres" Sexualleben hatten, so das Forscherteam.