Tiger tötet einen Tierpfleger im Zoo von Münster

Von Heidi Albrecht
20. September 2013

Im Allwetterzoo von Münster kam es zu einem tragischen Zwischenfall. Ein Tierpfleger wurde von einem Tiger zu Tode gebissen, als dieser das Gehege reinigen wollte. Vermutlich hatte der 56-Jährige vergessen, eine Luke zu schließen. Der Angriff fand vor den Augen der Besucher statt.

Offene Luke wurde zum Verhängnis

Der Tierpfleger galt als einer der erfahrensten im Zoo. Nach dem Füttern des Tigers muss er übersehen haben, dass der Amurtiger Rasputin bereits in das Freigehege gegangen war. Die offene Luke wurde dem Pfleger zum Verhängnis, denn der Tiger griff ihn an, biss ihm in das Genick, so dass der Tierpfleger an seinen schweren Verletzungen verstarb. Besucher hatten indes bereits die Zooleitung verständigt. Herbei eilenden Mitarbeiter lockten den Tiger zurück in seinen Käfig. Doch kam diese Hilfe leider zu spät.

Seelsorger kümmerten sich anschließend um die Besucher und selbstverständlich auch um die Mitarbeiter. Die Staatsanwaltschaft und die Polizei haben die Ermittlungen bereits aufgenommen.

Änlicher Fall im Kölner Zoo im August 2012

Dieser schwere Zwischenfall erinnert an einen ähnlichen Fall vom August vergangenen Jahres. Auch hier wurde eine Tierpflegerin im Kölner Zoo von einem Sibirischen Tiger angefallen und schließlich getötet. Das Tier musste damals erschossen werden, da es neben der schwer verletzten Frau sitzen geblieben war.

Bereits im vergangenen August löste der tödliche Angriff eine heftige Debatte um das Halten von Großwildkatzen in Zoos aus. Experten warnten bereits damals, dass diese Tiere besonders anspruchsvoll sind und extrem gefährlich für Pfleger als auch Zoobesucher werden können.

Tiger handelte instinktiv

Der Zoodirektor von Münster nimmt den Amurtiger Rasputin jedoch in Schutz und stellt ganz klar fest, dass der Tiger instinktiv gehandelt habe. Alles was er wollte, ist sein Revier verteidigen. Einen solchen Angriff kann ein Mensch jedoch nicht überleben.