Neue Regeln für Tierhaltung: Eisbär, Giraffe und Co. sollen es besser haben

Von Dörte Rösler
8. Mai 2014

Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft hat sein "Säugetier-Gutachten" aktualisieren lassen. Fazit: Tiere in Zoos und Wildgehegen sollen künftig mehr Auslauf bekommen. Doch die neuen Mindestanforderungen für die Tierhaltung sorgen für Zoff. Tierschützern gehen die Regeln nicht weit genug, Zoobetreiber sehen ihre Existenz gefährdet.

Zuletzt hatte die Regierung 1996 die Gehegegrößen in Zoos und Tierparks festgelegt. Damals befanden die Fachleute, dass vier Giraffen auf 500 Quadratmetern genug Platz haben. Jetzt hat sollen Zoos 1000 Quadratmeter zur Verfügung stellen.

Hintergrund der Neufassung ist ein modernisiertes Artenschutzrecht. Zudem zwingen EU-Vorgaben zum besseren Tierschutz.

Unter den derzeitigen Bedingungen haben die Tiere zwar nicht unmittelbar zu leiden, aber sie können auch kein artgerechtes Sozialverhalten entwickeln oder ihre natürlichen Bedürfnisse bei der Nahrungssuche befriedigen. Bei Tierarten wie Eisbären, Delfinen oder Orang Utans sieht der Deutsche Tierschutzbund die Haltung in Gefangenschaft grundsätzlich kritisch.

Zoos wie Hagenbeck oder Hellabrunn haben die wissenschaftlichen Erkenntnisse der letzten Jahre bereits umgesetzt. Vor allem kleine Tierparks und private Halter müssen jedoch umdenken und ihre Gehege vergrößern.

Allerdings: Das Gutachten ist nicht rechtsverbindlich. Es dient nur als Orientierung für die Behörden.