Wasserfälle - Merkmale, Typen und bekannte Vertreter

Wasserfälle gelten als beliebte Ausflugsziele. Die riesigen Wassermassen haben eine große Anziehungskraft auf Groß und Klein - und so gibt es weltweit einige Fälle, die zu wahren Touristenmagneten geworden sind. Wasserfälle weisen einige typische Merkmale auf. Lesen Sie über die Eigenschaften von Wasserfällen und informieren Sie sich über unterschiedliche Typen und bekannte Vertreter.

Christian Steinfort
Von Christian Steinfort

Wasserfälle - Generelle Merkmale

Bei einem Wasserfall handelt es sich um einen Teil eines Flusses oder Baches, der sich das Wasser im freien Fall befindet. Es gibt unterschiedliche Absätze - der typische senkrechte Absturz des Wassers kommt dabei vergleichsweise selten vor.

Ist die Rede von einem idealtypischen Wasserfall, so weist dieser bestimmte Merkmale auf:

  • das Gefälle ist markant auf mindestens 100 Prozent erhöht
  • der Wasserkörper zerfällt und löst sich teils von dessen Untergrund ab
  • Weiß- und Spritzwasser überwiegen
  • der Wasserfall macht rauschende Geräusche

Man teilt den Wasserfall in unterschiedliche Abschnitte ein. Zu diesen zählen

  • der Beginn der Fallstrecke
  • die Kopfzone
  • die Fallkante
  • die Fallzone
  • die Prallzone
  • die Gumpe
  • der Auslauf der Fallstrecke

Man kann einen Wasserfall anhand unterschiedlicher Faktoren beschreiben und so auch die Einwirkung auf dessen Umgebung. Typische Punkte sind dabei

  • die Windwirkung der Wasserfallwinde
  • eine Frostsprengung an Felsen
  • die Kolkbildung am Fuße des Falls
  • Reibungs- und Strömungsvorgänge
  • Energieumsätze, also Fallhöhe und Wasserführung

Wasserfälle werden von bestimmten ähnlichen Phänomenen abgegrenzt, so etwa:

  • Katarakt: zu geringe Höhe
  • Stromschnelle: zu geringes Gefälle
  • Rieselfall oder Tropfenschleier: zu geringe Wasserführung

Hinzu kommen einige Sonderfälle, wie den Seewasserfall, der die Lage in kurzen Flüssen zwischen Seen beschreibt, sowie den unterseeischen Wasserfall, bei dem es sich um fallende Meeresströmungen aufgrund von Dichteunterschieden handelt.

Typen

Es gibt verschiedene Typen von Wasserfällen. Diese beziehen sich auf die unterschiedlichen Fallstufen. So finden sich Fallstufen, bei denen von einer selbst oder wesentlich mit bedingter Fließdynamik die Rede sein kann.

Diese gibt es zum Beispiel, wo sich leicht ausräumbares unter widerstandsfähigem Gestein befindet. Kaskadentreppen bestehen auch in Gesteinen, die fast homogene sind, wie Porphyr oder Granit.

Des Weiteren bekannt sind gegebene Fallstufen, ohne dass dabei das Fließgewässer besonders beitragen müsste. Typische Beispiele wären dabei Wasserfälle über Prallhänge, Brandungskliffs oder Geländestufen.

Bekannte Wasserfälle

Weltweit gibt es einige Wasserfälle, die Jahr für Jahr zahlreiche Touristen anziehen.

Wunderschöne Wasserfälle mitten im Allgäu

Nicht nur aus Norddeutschland kommen jährlich viele Tausend Urlauber ins bayerische Allgäu. Auch die Bayern selbst lieben dieses Fleckchen Erde und entscheiden sich nicht selten dazu, ihren wohl verdienten Urlaub in heimischen Gefilden zu verbringen.

Nur wer schon einmal im Allgäu war, kann solch eine Entscheidung nachvollziehen. Neben einladenden Pisten, herrlichen Speisen und gutem Bier hat das Allgäu nämlich auch faszinierende Naturerscheinungen und einzigartige Landschaften zu bieten.

Der Eistobel im Westallgäu

Der Eistobel im Westallgäu hat seinen Namen nicht ohne Grund. Wer im Winter nach Bayern kommt, sollte sich seinen Anblick nicht entgehen lassen. Wenn Schnee und Eis regieren, frieren Teile des Wasserfalls komplett ein und schaffen so einen märchenhaften Anblick.

Oberhalb des Eistobels verläuft eine Brücke, von der man einen guten Blick auf den Wasserfall hat. Hält man kurz inne, kann man ihn sogar schon rauschen hören.

Für ein wirklich unvergessliches Erlebnis muss man jedoch den zwei Kilometer langen Weg in die Schlucht hinunter nehmen. Wer nicht besonders gut zu Fuß ist, sollte vor allem im Winter daran denken, dann man sich nach der Besichtigung des Wasserfalls auch wieder an den steilen Rückweg machen muss.

Der Nesselwang Fall im Ostallgäu

Auch im Ostallgäu findet man zahlreiche Wasserfälle, die immer einen Ausflug wert sind. Der Nesselwang Fall befindet sich in der Nähe des gleichnamigen Dörfchens und ist Teil eines angenehmen Rundwanderwegs, auf dem es neben dem Wasserfall noch zahlreiche weitere Dinge, wie zum Beispiel die Nesselburg zu sehen gibt.

Die Route ist besonders interessant für alle, die während des Wanderns Unterhaltung brauchen, um nicht der Langeweile zu verfallen. Ein Stück des Weges geht über einen schmalen Steig direkt am Wasserfall entlang und auch sonst ist die Strecke sehr abwechslungsreich und eignet sich daher besonders, um ältere Kinder bei Laune zu halten.

Die Breitachklamm im Oberallgäu

Bei Oberstdorf im Oberallgäu befindet sich die Breitachklamm, die sich elementar von den bereits genannten Wasserfällen unterscheidet. Während die ersten beiden Exemplare frei einsehbare Wasserfälle sind, handelt es sich bei der Breitachklamm um eine Hundert Meter tiefe Schlucht, an deren zum Teil überhängenden Wänden das Wasser hinunter rauscht.

Die Klamm ist gerade schmal genug, um Platz für einen schmalen Steig zu bieten, der als Wanderweg benutzt werden kann. Teilweise führt der Weg quer über die Klamm, so dass man das tosende Wasser unter sich hören kann. Die Breitachklamm vereint daher ein einmaliges Naturerlebnis mit einer Extraportion Nervenkitzel.

Naturaufnahme Wasserfall im Wald
Naturaufnahme Wasserfall im Wald

Die Krimmler Wasserfälle - Schönheit und Heilung

Wasser ist Leben, aber auch eine zerstörerische Naturgewalt. Während besonders in den afrikanischen Ländern das Wasser häufig knapp ist, werden viele deutsche Küstenorte jährlich von großen Fluten heimgesucht, die Wohnraum zerstören und viele Familien in den Ruin treiben.

Dieser starke Kontrast zwischen Lebenselixier und Unheilbringer ist es, der das Wasser so faszinierend macht. Besonders imposant ist das Element in Form eines Wasserfalls, einem Naturschauspiel, das man nicht überall auf der Welt bestaunen kann.

Speziell angelegter Wanderweg

Die meisten Menschen besuchen die Krimmler Wasserfälle jedoch vor allem wegen ihrer einzigartigen Schönheit. Der österreichische Alpenverein hat daher eigens einen Wanderweg angelegt, der es allen Interessierten ermöglicht, so nahe wie möglich an die Wasserfälle heranzukommen. Wer sich auf den Weg zu den Krimmler Fällen macht, sollte sich daher auf ein ziemlich feuchtes Erlebnis einstellen.

Der Wasserfallweg misst insgesamt 4 Kilometer und wird stets in einwandfreiem Zustand gehalten. Es gibt viele Aussichtsplattformen und Infotafeln, damit der Weg auch Wandermuffeln nicht zu lang wird. Bis zum unteren Wasserfall läuft man etwa zehn Minuten bis eine Viertelstunde, was auch für kranke oder ältere Menschen noch gut zu schaffen ist.

Die heilenden Kräfte der Krimmler Wasserfälle

Insgesamt messen die Wasserfälle bei Krimml eine Höhe von etwa 380 Metern. Auf der ganzen Welt gibt es nur vier Wasserfälle, die größer beziehungsweise höher sind.

Neben der Höhe sind es auch die heilenden Kräfte, die die Krimmler Fälle zu etwas ganz Besonderem machen. Im Volksmund gibt es zahlreiche Mythen darum, warum der Aufenthalt an den Wasserfällen so gesund ist.

Dass sich das Wasser positiv auf die Vitalität auswirkt, ist unumstritten, der Grund hierfür sind jedoch nicht etwa magische Zauberbänne oder ähnliche Sagenelemente, sondern ganz bestimmte Luftionen. Diese Luftionen sind in der Nähe der Wasserfälle ganz besonders negativ geladen, was sich unter anderen positiv auf das Immunsystem auswirkt.

Vor allem Menschen mit Atemwegserkrankungen erfahren durch den Aufenthalt am Wasser Linderung. Die Schleimhäute werden durch die negative Ladung der Ionen dazu angeregt, sich selbst zu reinigen, weshalb man freier und leichter atmen kann.

Wer unter Asthma leidet, sollte den Krimmler Wasserfällen daher unbedingt einen Besuch abstatten. Die Linderung wird überaus wohltuend sein. Natürlich gilt es vorher mit dem Hausarzt abzuklären, ob die Wanderung zu den Wasserfällen nicht eventuell ein zu großes Gesundheitsrisiko darstellt.

Sonnenuntergang am Godafoss-Wasserfall auf Island
Sonnenuntergang am Godafoss-Wasserfall auf Island
Deep Forest Wasserfall in Kanchanaburi, Thailand - türkises Wasser und pinke Blätter an den Bäumen
Deep Forest Wasserfall in Kanchanaburi, Thailand - türkises Wasser und pinke Blätter an den Bäumen
Moss Force Wasserfall im Lake District Nationalpark in Cumbria, England
Moss Force Wasserfall im Lake District Nationalpark in Cumbria, England

Niagarafälle - die wohl berühmtesten Wasserfälle der Erde

Eine Reise in das Land der unbegrenzten Möglichkeiten steht bei vielen Menschen ganz oben auf der Liste. Tatsächlich gibt es wohl kaum ein anderes Land, das so reich ist an unterschiedlichen Menschen, Kulturen, Landschaft und auch Problemen.

Als Tourist hat man kaum die Zeit, alle Dinge zu sehen, die die Vereinigten Staaten so berühmt machen. Während einer zweiwöchigen Tour durch die USA schafft man höchstens die allergrößten Highlights, zu denen unter anderem auch die Niagarafälle gehören.

Lage

Das Besondere an den Niagarafällen ist, dass sie zwei Länder miteinander verbinden. Auf der einen Seite natürlich die USA, auf der anderen Seite Kanada mit dem Ahornblatt auf der Landesflagge.

Genau genommen bestehen die Niagarafälle aus zwei unterschiedlichen Wasserfällen. Einer davon befindet sich auf amerikanischer Seite, der andere liegt auf kanadischem Boden. Letzterer gehört zur Kategorie der so genannten Horseshoe Falls, die ganz dem Namen nach eine typische Hufeisenform aufweisen.

Die "Maid of the Mist"

Wer die Niagarafällen nicht nur von der Ferne aus bewundern möchte, hat die Möglichkeit, den tosenden Wassermassen ganz nah zu kommen. Auf der "Maid of the Mist" werden Besucher direkt an die Wasserfälle herangefahren, so dass man das Donnern der Naturgewalt in den Ohren hören kann. Durch die unmittelbare Nähe zu den Fällen ist es ratsam, sich mit einem Poncho oder einem Regenmantel zu bekleiden, nass wird die Unternehmung nämlich auf jeden Fall.

Tipps zur Anreise und Besichtigung

Um beide Wasserfälle aus nächster Nähe bestaunen zu können, muss man die Kanadisch-Amerikanische-Grenze überqueren. Dabei sollte man bei der Anreise mit dem Auto gewisse Wartezeiten einplanen. Wer die Grenze zu Fuß passiert und nur sehr wenig Gepäck, wie zum Beispiel einen kleinen Wanderrucksack, bei sich führt, hat gute Chancen, das ganze Prozedere der Grenzkontrolle möglichst schnell hinter sich zu bringen.

Für romantisch veranlagte Besucher empfiehlt sich ein Besuch der Wasserfälle nach 19 Uhr. Dann werden die Niagarafälle nämlich von kanadischer Seite mit Licht angestrahlt. Die Farbe des Lichts wechselt alle paar Minuten, so dass man ein einmaliges Spektakel an Farben geboten bekommt.

Ein solches kann man mit etwas Glück auch tagsüber erleben, vorausgesetzt, die Sonne scheint. Beim richtigen Einfallwinkel bildet sich um die Wasserfälle herum ein wunderschöner Regenbogen, der in vielen verschiedenen Farben schillert.

Weitere Informationen zu den Niagarafällen erhalten Sie hier.

Wasserfall in XXL - die Victoria-Fälle

Afrika-Urlaub liegt schwer im Kommen. Viele Touristen wollen weg von den Standardzielen, wo sie doch nur wieder auf Ihresgleichen treffen würden. Bettenburgen und Urlaubsorte sind out, man möchte während seiner Ferien etwas sehen, mehr über Land und Leute erfahren und möglichst viele Eindrücke mit nach Hause nehmen. Für mächtig Eindruck sorgen die Victoria-Fälle mit Sicherheit, schließlich handelt es sich dabei um den größten Wasserfall der Erde.

Anreise und richtiges Verhalten

Besichtigen kann man die Victoria-Fälle an der Grenze zwischen Simbabwe und Sambia. Der Weg dorthin ist von den großen Städten aus unproblematisch, man kommt gut über die Grenzen und auch ein Geländewagen ist nicht erforderlich.

Nichtsdestotrotz sollte man nicht vergessen, dass in vielen afrikanischen Ländern eine miserable wirtschaftliche Lage herrscht. Erdöl und Lebensmittel sind knapp, ganz zu schweigen von sauberem Wasser.

Daher sollte man auf Nummer sicher gehen und als Tourist möglichst nicht alleine reisen. Nach Einbruch der Dunkelheit halten sich selbst die Einheimischen nicht mehr gerne auf den Straßen auf.

Aus Respekt vor den Einwohnern sollte man seinen westlichen Reichtum nicht völlig offen zur Schau stellen. Damit provoziert man nicht nur Neid und Unmut, sondern auch räuberische Überfälle.

Empfohlene Kleidung

Designerklamotten sind jedoch nicht nur aus diesem Grund völlig fehl am Platze bei einem Besuch an den Victoria Fällen. Insgesamt erstreckt sich der Wasserfall über 1,7 Kilometer Breite.

Zwar stürzt der Zembezi "nur" circa 100 Meter in die Tiefe, das Wasser fängt sich jedoch in einer nur 50 Meter bereiten Schlucht. Enorme Wassermassen vergießen sich an den Victoria Fällen in die Tiefe, so dass ein Sprühnebel entsteht, der fast schon ein wenig an heftigen Regen erinnert.

Regenkleidung ist bei einem Besuch daher wärmstens zu empfehlen, manche Besucher reisen sogar mit einem Regenschirm an. Durch diesen dichten, feuchten Nebel hat sich um den Wasserfall herum ein prächtig gedeihender Urwald gebildet, der dem Besucher der Victoria Falls eine einzigartige Naturkulisse bietet.

Namensgebung der Wasserfälle

Natürlich tragen die Victoria Fälle ihren Namen nicht seit jeher. Bei den Einheimischen sind die Wasserfälle unter dem Titel Mosi-oa-Tunya bekannt. Ihren heutigen Namen erhielten die Victoria Falls von einem schottischen Missionar, der sich Mitte des 19. Jahrhunderts in Afrika aufhielt. 1855 besuchte er als erster Europäer überhaupt die eindrucksvollen Wasserfälle und gab ihnen den Namen Victoria Falls, um die damals herrschende Königin Victoria zu ehren.

Weitere bekannte Wasserfälle

Zu den weiteren Wasserfällen, die zu den bekanntesten Vertretern gehören, zählen zum Beispiel

  • der Salto Ángel in Venezuela
  • die Tugela Falls in Südafrika
  • die Khone-Fälle des Mekong
  • der Salto Pará des Río Caura
  • die Triberger Wasserfälle
  • der Rheinfall bei Neuhausen in der Schweiz
  • der Dettifoss in Island
  • der Vøringsfossen in Norwegen

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