Staub aus der Sahara düngt das Amazonas-Gebiet

Schon vor 170 Jahren bediente man sich zur Düngung der Amazonas-Regionen aus der Sahara

Von William Dorsainvil
26. August 2010

Die Bodélé-Niederung ist ein gigantisches Seebecken in der Sahara und führt heute kein Wasser mehr, aber dennoch sind die Mineralien auf dem Boden des Sees noch vorhanden. Der Wind, der zwischen den beiden nahegelegenen Gebirgsketten durchfegt, fungiert wie eine Drüse, die den Staub mitsamt Phosphor und Eisen über den Atlantik trägt. Die Auswirkungen sind enorm.

Forscher gingen schon vorher von einer beträchtlichen Auswirkung auf die Regionen rund um den Amazonas aus, jedoch liegt die Mineralienmenge 38% höher als zuvor angenommen. Besonders die Karibik bekomme auch sehr viel von dem Staub ab. Außerdem vermuten die Forscher, dass seit den letzten 1000 Jahren schon 4 Meter des Seebettes abgetragen wurden. Dabei brauch der Staub etwa 10 Tage, um über den Atlantik zu kommen.

Düngung durch Saharastaub schon vor 170 Jahren durchgeführt

Leider vermuten sie auch, dass die Schadstoffe aus dem Boden des Beckens somit mitgebracht werden könnten. Dennoch zeigen Proben, dass die Regionen jenseits des Atlantiks vom Staub aus der Sahara angewiesen sind. Auch schon vor etwa 170 Jahren trafen die Vorreiter der Staubforschung im Atlantik auf einen Saharawind und konnten mithilfe eines nassen Handtuches den Staub auffangen.

Eine heutige Untersuchung zeigte, dass der Staub aus der Bodélé-Niederung stammt. Trotz der 4000km Entfernung hatte der Staub keine Probleme bis zum Schiff mitten auf dem Atlantik zu gelangen.