Ländliche Gemeinden und Ureinwohner retten den Regenwald - Klimaschutz statt Abholzungen

Von Ingo Krüger
25. Juli 2014

Waldschutz gilt als einfachste Maßnahme für den Klimaschutz. Doch die Abholzung der tropischen Wälder für Anbau- und Weideflächen hält weiter an. Illegale Rodungen und Bebauungen könnten nach Meinung von Experten den Regenwald am Amazonas bis zum Jahr 2030 um 20 Prozent verkleinern. Der Treibhauseffekt würde weiter ansteigen, die Kohlenstoffdioxid-Konzentration in der Atmosphäre sich erheblich erhöhen.

Verwaltung durch indigene Bevölkerung

Eine aktuelle Studie zeigt, dass der beste Schutz für den Regenwald gewährleistet ist, wenn ländliche Gemeinden und Ureinwohner ihn gemeinschaftlich verwalten und nutzen. Rodungen nehmen ab, die Wälder als Quellen für Nahrungsmittel und Medizin bewahrt. So liegt etwa auf der mexikanischen Halbinsel Yucatán die Abholzung 350-mal niedriger als in einem Gebiet von vergleichbarer Größe in der Nähe.

Problematisch ist jedoch, dass Regierungen noch mehr als 70 Prozent der Wälder in Entwicklungsländern für sich in Anspruch nehmen, selbst wenn indigene Völker dort seit Jahrtausenden leben. Ein positives Beispiel bietet Brasilien, das Gemeinschaftsrechte für bereits 30 Prozent der Wälder anerkannt hat. Illegale Ansiedlungen und Abholzungen werden dort am aktivsten bekämpft.

Palmöl verursacht Vernichtung der Regenwälder

Als größte Umweltsünder gelten Indonesien, das große Gebiete des Regenwaldes für die Palmölindustrie frei gegeben hat, und Peru, das seit 2000 fast die Hälfte der gemeinschaftlichen Wälder dem Minen-, Öl- und Gasgeschäft geopfert hat.