Schneekanonen im Einsatz - Grüne Hänge werden weiß

Von Ingo Krüger
4. Januar 2012

Bleibt im Winter der Schnee aus, helfen viele Gemeinden mit Kunstschnee nach, um Skifahrern weiße Berghänge zu präsentieren. Doch es müssen bestimmte Bedingungen herrschen, damit das Erzeugnis aus der Schneekanone auch liegen bleibt.

Ohne Minustemperaturen lässt sich kein Kunstschnee produzieren. Bei zu starkem Wind verweht die künstliche weiße Pracht. Zudem sind für den Betrieb von Beschneiungsanlagen große Mengen von Wasser und Energie nötig. Die rund 3100 Schneekanonen in Europa verbrauchen jährlich pro Pistenhektar eine Million Liter Wasser. So viel wie eine Großstadt. Um den künstlichen Schnee zu erzeugen, werden 260 000 Megawattstunden Energie verbraucht. Dies entspricht dem Energiebedarf einer Stadt mit 150 000 Einwohnern.

Naturschützer kritisieren daher den Einsatz von Schneekanonen. Da die Flocken nicht sechseckig sind wie Naturschnee, sondern rund, verfügen sie über eine viel höhere Dichte. Der Kunstschnee bleibt dadurch länger liegen. Die Pflanzen brauchen länger, um sich zu regenerieren. Im Sommer sind die Hänge nicht grün, sondern braun.

Um den Einsatz von Kunstschnee auch bei höheren Temperaturen zu ermöglichen, nutzen Skigebiete in der Schweiz, Frankreich oder in Nordeuropa Spezialzusätze. Diese sind in Bayern noch verboten. Doch Naturschützer fürchten, dass bei dem mildem Winterwetter und dem fehlenden Schnee diese bald erlaubt sein könnten. Bleiben die Wintersportler zu Hause, würden den betroffenen Gemeinden die Einnahmen wegbrechen.

Experten glauben, dass in zwei bis drei Jahrzehnten die meisten Urlauber ohnehin im Sommer anreisen würden. Denn dann sei es aufgrund des Klimawandels am Mittelmeer viel zu heiß. Die Leute würden freiwillig in die kühleren Berge fahren.