Phosphat in Seen und Binnengewässern kann Stickstoff abbauen

Von Ingo Krüger
15. Oktober 2013

Hohe Phosphatwerte in Binnengewässern sind einer aktuellen Studie US-amerikanischer Wissenschaftler zufolge eine zweischneidige Sache. Einerseits lässt die Substanz Algen unkontrolliert wachsen, andererseits sorgt sie dafür, dass sich eine starke Stickstoffbelastung verringert.

Sowohl hohe Stickstoff- als auch Phosphat-Werte in Gewässern werden in den meisten Fällen durch Schadstoffe aus menschengemachten Quellen, etwa der Landwirtschaft, hervorgerufen. Ein Überschuss an Phosphat produziert Algenschleim, der das Badevergnügen in Seen stört und Fische ersticken lässt. Um das Algenwachstum zu begrenzen, senkt man daher gezielt den Phosphatgehalt im Wasser.

Diese an sich richtige Schutzmaßnahme kann sich jedoch auch nachteilig auswirken, wie die Forscher herausfanden. Bei Langzeitmessungen entdeckten sie in phosphatreichen Seen einen deutlich wirkungsvolleren Abbau von Stickstoff als in nährstoffarmen Gewässern. Daher gehen sie davon aus, dass zwischen dem Phosphatkreislauf und dem Stickstoffanteil eine enge Verbindung existiert.

Da dieser Vorgang im Detail jedoch noch nicht klar ist, wollen die Wissenschaftler vorerst keine Handlungsempfehlungen abgeben.