Plastikmüll verschmutzt die Ostseeküste und Weltmeere - Tiere verenden qualvoll

Von Ingo Krüger
21. März 2013

Immer mehr Plastikmüll und Elektroschrott verschmutzen die Weltmeere. Besonders gefährdet sind Seevögel und Meeressäuger, die den Abfall mit Fisch verwechseln und ihn verspeisen. Gelangt der Unrat in den Darm, kann er tödliche Verstopfungen oder Entzündungen hervorrufen. Die Tiere verenden qualvoll.

Selbst an weit entlegenen und unzugänglichen Stellen finden sich immer mehr Abfälle. Einer aktuellen Studie zufolge verkommt sogar die arktische Tiefsee mehr und mehr zu einer Müllhalde. In manchen Gegenden des Pazifiks soll es sechsmal mehr Plastik als Plankton im Wasser geben, teilte das Hamburger Umweltinstitut EPEA mit. Im Nordpazifik wurde eine zusammenhängende, treibende Insel aus Plastikmüll entdeckt, welche bereits die Größe von Texas erreicht haben soll.

Doch auch die Ostseeküste Mecklenburg-Vorpommerns ist von immer mehr Unrat verdreckt.

Deutsche Forscher schlagen daher Alarm. Müll im Meer sei eine tickende Zeitbombe, erklärte der Chef des Deutschen Meeresmuseums. Sie haben daher Reinigungsaktionen organisiert, etwa auf Fehmarn. Ähnliche Maßnahmen gab es auch in Mexiko und an der Küste Floridas.

In Deutschland müsse es zudem rechtliche Änderungen geben, mahnen Umweltschützer. So dürften Fischer in Dänemark und Polen Abfall aus ihren Netzen seit Jahren kostenlos entsorgen.

In Deutschland ist dagegen der Fischer dafür zuständig. Er muss daher auch die Kosten tragen. Dies sei nicht akzeptabel, finden auch Fischereiverbände.