Immer mehr Todeszonen in der Ostsee: Klimawandel schreitet weiter fort

Von Nicole Freialdenhoven
3. Juli 2012

Forscher befürchten einen weiteren Anstieg der sogenannten Todeszonen in der Ostsee: Dabei handelt sich es um große Flächen des Meeres, in denen zu wenig Sauerstoff existiert um Tieren und Pflanzen einen Lebensraum zu bieten. Schuld an diesen Todeszonen haben vor allem Algenblüten, die wiederum durch Düngermittel entstehen, die von den Anrainerstaaten über Flüsse in die Ostsee gelenkt wird.

Ein internationales Team aus deutschen, dänischen und niederländischen Wissenschaftlern hatte dazu Klimaschwankungen der letzten tausend Jahre und ihre Auswirkungen auf die Ostsee untersucht, und dabei festgestellt, dass die Todeszonen nur in warmen Klimaperioden vorhanden waren, während sie in kalten Perioden wieder verschwanden. So gab es in der Zeit von 950 bis 1250 schon einmal eine relativ warme Zeit, in der am Meeresboden weniger Sauerstoff vorhanden war als in der "kleinen Eiszeit" zwischen dem 15. und 19.Jahrhundert. Durch den Klimawandel und steigende Temperaturen sind die Todeszonen nun wieder auf dem Vormarsch.

Da die Ostsee nur an einer Stelle mit der Nordsee verbunden ist, wird das leichtere Süßwasser der Flüsse nur wenig mit dem schwereren Salzwasser des Meeres am Boden vermischt, so dass wenig Sauerstoff nach unten gelangt. Die Überdüngung des Wassers und die Ausbreitung sogenannter Cyanobakterien (Blaualgen) tragen zusätzlich zur Verringerung des Sauerstoffes bei. Da sich Cyanobakterien erst bei wärmeren Temperaturen vermehren, dürften sie sich in Zukunft noch weiter ausbreiten.