Ökotourismus: Zu Fuß zwischen den Eisbären der Hudson Bay

Von Dörte Rösler
6. November 2013

Jedes Jahr ab Oktober sammeln sich an der Hudson Bay die Eisbären, um mit dem gefrierenden Eis auf Robbenjagd zu gehen. Nach aktuellen Zählungen sind es mehr als 1000 Tiere. Der Ort Churchill gilt daher als Hauptstadt der Eisbären. Mit hochrädrigen Tundra Buggys fahren die Veranstalter ihre Gäste zum Bear-Watching an die Küste. Noch näher kommt man den weißen Giganten in der Nanuk Polar Bear Lodge.

Seit das ehemalige Anglercamp mit Kamin und Panoramafenstern aufgerüstet wurde, treffen sich hier Ökotouristen aus aller Welt. Auch Forscher nutzen die Lodge als Station. Bis zum Watt, wo die Bären sich versammeln, sind es nur 500 Meter - die die Besucher zu Fuß zurücklegen.

Damit Mensch und Tier den Kontakt unbeschadet überstehen, ist immer ein Ranger dabei. Seine einfachste Regel lautet: den Tieren ausreichend Platz zum Ausweichen lassen.

Zur Sicherheit ist das Gelände der Lodge außerdem durch einen Zaun von den Wildtieren getrennt. Anders als im nahegelegenen Churchill, dessen Müllhalde die Eisbären magisch anlockt. Begegnungen zwischen Bär und Mensch sind hier oft näher als von beiden Seiten erwünscht. Im Umfeld der Lodge dagegen lassen die Zweibeiner den Tieren ihre Ruhe. Sie wollen nur gucken.