Wandern im Bayerischen Wald: Die Granitlandschaft am Lusen

Von Nicole Freialdenhoven
4. Juli 2012

Wer an den Nationalpark Bayerischer Wald denkt, hat meistens endlose Wälder vor dem inneren Auge: Nicht so am Lusen, wo sich eine bizarre Granitlandschaft erstreckt, die aus vom Frost gesprengten Granitplatten besteht. Sie entstand, nachdem Borkenkäfer ein weitflächiges Baumsterben auslösten. Was zunächst wie eine Katastrophe schien, erwies sich für die Region als Glücksfall, denn zahllose Wanderer steigen nun den Lusen hinauf um die einzigartige freie Sicht über die umliegenden Berge zu genießen.

Der schönste Wanderweg führt von Waldhäuser zum Lusenschutzhaus unterhalb des Gipfels, einem beliebten Gasthof und Ausflugsziel, in dem auch übernachtet werden kann. Unterwegs passieren die Wanderer die Martinsklause mit einem kleinen Stausee, von dem früher Baumstämme ins Tal geflößt wurden und die 2003 aufgestellte Glasarche, die aus 480 einzelnen Glasplatten zusammengesetzt wurde. Ein Lehrpfad informiert über die Borkenkäferpflage und die entstandene Landschaft aus Granit.

Wie lange diese noch am Lusen zu bewundern sein wird, ist unklar: Die Natur hat sich bereits erholt und lässt einen neuen Wald entstehen.