Tal des Todes: Wieso riesige Steinblöcke nachts durch die Wüste rollen

Forscher sehen Ursachen für rollende Steine im "Death Valley" in Wind und Regen

Von Thorsten Hoborn
15. September 2010

Viele Theorien und Hypothesen ranken sich um die mysteriösen Steine, die im kalifornischen "Death Valley" des Nachts ihr Unwesen treiben. Das 2,2 Kilometer breite und 4,5 Kilometer lange "Tal des Todes" ist einer der heißesten Orte der Erde.

Touristen und Forscher aus aller Welt besuchten das Hochplateau, um die Steinbrocken zu sehen, die sich scheinbar des Nachts von selbst bewegen. Die kilometerlangen Schleifspuren im Sand sind Beweise ihrer Bewegungen, die paarweise, gezackt oder sogar kreisförmig verlaufen.

Doch was bewirkt die Wanderung der Steine?

Geologen und Forscher vermuteten bislang, dass der starke Wind, der über das Hochplateau fegt, nachts die Steine antreibt. Niemand hat ihre Bewegung bisher selbst beobachten können. Im Zuge neuer Untersuchungen wurden Sensoren unterhalb der Felsen befestigt und die Messergebnisse ausgewertet. Es stellte sich heraus, dass sich zu bestimmten Jahreszeiten kleine Eisschollen unter den Felsen bildeten, die vom Wind angetrieben durch den Wüstensand gleiten.

Bei Regen bildet sich ein glitschiger Tonfilm auf dem Sand, auch er könnte die Steine gleiten lassen. Die genauen Ursachen, die das Phänomen erklären würden, konnten bislang jedoch nicht gefunden werden.