Selfie-Wahn grassiert weiter: Nationalparkwächter müssen vor Bären warnen

Für den perfekten Schnappschuss begeben sich junge Menschen in Lebensgefahr

Von Nicole Freialdenhoven
30. Oktober 2014

Das Selfie im Pool des Urlaubshotels oder mit dem Hund der Nachbarn macht auf Facebook und Instagram schon lange keinen Eindruck mehr. Also müssen spektakulärere Bilder her - und immer mehr Menschen riskieren dafür Kopf und Kragen.

Gefährliche Selfies mit den Schwarzbären

Im Nationalpark Lake Tahoe im Westen der USA musste die Verwaltung nun eine Warnung veröffentlichen: Besucher mögen doch bitte Sicherheitsabstände zu wilden Tieren abhalten. Hintergrund der Warnung ist die Tatsache, dass immer mehr Menschen gedankenlos auf mächte Schwarzbären zugehen um ein Selfie mit Bär zu schießen.

Eine Frau war im August von einem Bär verletzt worden - sie hatte ihn verbotenerweise gefüttert, damit sie ihn aufs Bild locken konnte. Wer meint, es wäre ein US-amerikanisches Problem, liegt falsch: Auch in Thailand und in der Schweiz wurden Selfie-Süchtige bereits davor gewarnt, sich zu nahe an wilde Tiere zu wagen.

Tödlicher Unfall

Ganz ohne Tier kam im August ein polnisches Ehepaar ums Leben: Auf der Jagd nach dem perfekten Selfie kletterten die beiden über die Sicherheitsabsperrungen am Cabo de Roca, dem westlichsten Punkt des europäischen Festlandes, wo die Küste bis zu 140 Meter tief steil ins Meer fällt. Dabei verloren sie die Balance und stürzten in die Tiefe - vor den Augen ihrer Kinder.