Als Letztes kamen die Löwen - tierischer Umzug haucht Majete- Nationalpark in Malawi neues Leben ein

Von Dörte Rösler
22. April 2014

In den fünfziger Jahren war das Majete-Reservat einer der attraktivsten Wildparks in Malawi. Doch dann kamen die Wilderer. Von den ehemals riesigen Herden waren 2005 nur noch 23 Antilopen übrig. Seitdem hat die Regierung fast 2.500 Tiere neu angesiedelt - und ein frisch zugezogenes Löwenrudel sorgt für Gleichgewicht zwischen den Populationen.

Auf knapp 700 Quadratkilometern wirken die drei neuen Siedler zwar noch etwas verloren, Löwin Shire hat jedoch schon für Nachwuchs gesorgt. Gemeinsam mit sechs Leoparden streifen die Raubkatzen durch ein Revier mit rund 175 Zebras, 737 Impalas und jeweils mehr als 300 Büffeln, Antilopen und Wasserböcken. Auch 217 Elefanten und acht Spitzmaulnashörner sind aus Sambia oder Südafrika in die malawische Arche Noah gezogen.

Projekt kommt nicht nur Tieren zugute

Möglich wurde das Projekt durch großzügige Spenden und umsichtige Planung. Mit dem Versprechen, keine Ermittlungen gegen ehemalige Wilderer einzuleiten, konnten die Parkbetreiber Hunderte Gewehre, Fangeisen und selbstgebastelte Fallen rund um das Reservat einsammeln.

Nun ist das Wildschutzgebiet eingezäunt - und viele Dorfbewohner haben ein festes Einkommen als Wächter oder Ranger. So hat das Umsiedlungsprogramm nicht nur dem Majete-Nationalpark frisches Leben eingehaucht, aus den Erlösen konnten in der gesamten Region neue Schulen und Kliniken gebaut werden.