Forscher enträtseln "Taucher-Protein" bei Meeressäugern

Von Dörte Rösler
21. Juni 2013

Wer seltener atmen muss, hat unter Wasser bessere Chancen. Im Laufe der Evolution haben die Meeressäuger deshalb spezielle Proteine entwickelt, mit denen sie mehr Sauerstoff speichern können. Dieses Myoglobulin findet sich etwa bei Walen, Seekühen und Robben, die dadurch auch in der Tiefe nach Nahrung suchen können.

Auch einige Landsäuger weisen das besondere Protein auf. Wie eine internationale Forschergruppe nun nachwies, nutzen zum Beispiel Biber und Wasserspitzmäuse den gleichen biologischen Trick. Unterschiede gibt es jedoch in der elektrischen Aufladung des Myoglobulins. Je stärker die Moleküle aufgeladen sind, desto mehr stoßen sie sich gegenseitig ab und erhöhen dadurch ihre Speicherkapazität.

Diese Erkenntnisse erklären nicht nur, warum die einzelnen Tierarten unterschiedlich lange tauchen können. Sie geben auch Aufschluss über die Entwicklung der Säugetiere von Meeres- zu Landlebewesen.