Strömungen der Tiefsee können Umweltgifte aus vergangenen Jahrzehnten noch heute aufwirbeln

Von Laura Busch
2. April 2013

Die Belastung der Meere mit Chemikalien ist in der Regel nicht sichtbar - das macht sie aber nicht weniger gefährlich. Wie lange sich Giftstoffe nicht nur im Wasser halten, sondern auch noch an die Oberfläche transportiert werden und dort sogar in unser Essen gelangen können, das verwunderte jetzt das Mainzer Max-Planck-Institut für Chemie sowie Forscher des Instituts für Hydrobiologie und Fischereiwissenschaft an der Hamburger Universität.

Wenn Giftstoffe an Land und Luft nicht mehr nachweisbar sind, heißt das noch lange nicht, dass die Tiefsee sich erholt hat. Derlei Verschmutzungen träten häufig zeitversetzt auf, so Professor Gerhard Lammel.

Soll heißen: Stoffe wie polychlorierte Biphenyle (PCB) sowie Dichlordiphenyltrichlorethan (DDT), die in den 60er und 70er Jahren verwendet wurden und mittlerweile verboten sind, können noch immer die Meere, ihre Bewohner und damit auch unser Essen verseuchen. Wenn es entsprechende Tiefseeströmungen gibt werden diese Jahrzehnte alten Gifte erneut aufgewirbelt und die Belastung des Wassers steigt.