In warmen Meeresregionen nimmt Plankton mehr Kohlendioxid auf

Von Alexander Kirschbaum
26. März 2013

Plankton erfüllt eine wichtige Aufgabe, es nimmt gewaltige Mengen Kohlendioxid auf, das für das Klima schädlich ist. Die kleinen Meeresorganismen binden rund 25 Prozent des Kohlendioxids, der von Menschen jährlich verursacht wird und schwächen so den Klimawandel ab. Forscher der University of California in Irvine haben jetzt herausgefunden, dass das Plankton in warmen Meeresregionen deutlich mehr CO2 enthält, als bislang angenommen.

Bisher hat das sogenannte Redfield-Verhältnis die Anteile der atomaren Zusammensetzung von Plankton beschrieben. Demnach enthält Plankton pro ein Mol Phosphor 16 Mol Stickstoff und 106 Mol Kohlenstoff. Die Forscher haben allerdings aus sieben verschiedenen Meeresregionen Proben genommen und einen Unterschied festgestellt. In der Karibik etwa kann das Verhältnis 1 zu 28 zu 195 betragen, während in der russischen Beringsee (1 zu 13 zu 78) vom Plankton weniger CO2 aufgenommen wird.

Dass sich der Klimawandel somit von allein löst, da das Plankton mehr Kohlendioxid aufnimmt, wenn es insgesamt wärmer wird, ist allerdings ein Trugschluss. Für die Aufnahme von Kohlendioxid aus der Luft ist weniger die Wassertemperatur, als vielmehr der Nährstoffreichtum an der Wasseroberfläche verantwortlich. Und dieser nimmt ab, wenn die Meere sich erwärmen.