Krieg in den Ozeanen - Viren gegen Bakterien

Von Max Staender
18. Februar 2013

Zumindest was die Zahl der einzelnen Wesen und deren Biomasse angeht sind die winzigen Einzeller namens SAR11 die heimlichen Herrscher der Meere. Von allen unabhängigen Zellen besitzen sie das kleinste bekannte Genom und Forscher von der Oregon State University vermuten, dass sie ihren Erfolg unter Wasser dem erfolgreichen Schutz vor Viren verdanken.

Doch auch die SAR11-Bakterien haben mit den so genannten Pelagiphagen einen ernsten Gegner. Für den Stoffkreislauf der Ozeane sowie für die ausgestoßene Kohlendioxidmenge spielt das Gleichgewicht dieser beiden Kontrahenten eine entscheidende Rolle. Da sich die SAR11-Bakterien von organischen Substanzen ernähren und diese binden, werden von den Einzellern natürlich auch riesige Mengen Kohlendioxid frei, womit sie ein wesentlicher Bestandteil des Kohlenstoff-Kreislaufs der Erde sind.

Im Gegensatz zu den Bakterien besitzen Viren jedoch keinen eigenen Stoffwechsel, können sich somit nicht selbstständig vermehren und sind stets auf das Leben anderer angewiesen. Inzwischen können sich die SAR11-Bakterien in den Meeren an die Pelagiphagen anpassen und somit ihre gigantische Population stabil halten. Allerdings geht das Wettrüsten der Meeresbakterien und ihren viralen Gegnern auch in Zukunft weiter.

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