Karibische Korallenriffe wachsen nur noch langsam

Forscher sprechen von einer alarmierenden Entwicklung nach der Wachstumsuntersuchung des Kalkaufbaus

Von Max Staender
30. Januar 2013

Im Schnitt bauen die karibischen Korallenriffe derzeit nur noch die Hälfte an Kalk auf wie vor 7000 Jahren, womit das Risiko steigt, dass sie bei steigendem Wasserspiegel nicht schnell genug wachsen. Britische Forscher der Universität Exeter sind sogar der Ansicht, dass die sehr sensiblen und komplexen Ökosysteme sogar komplett verschwinden könnten.

Wachstumsuntersuchung des Kalkaufbaus

Für die Untersuchungen wurde der Kalkaufbau in 19 Riffen vor

  • den Bahamas,
  • Bonaire,
  • Caiman-Inseln und
  • in Belize

bestimmt. gerade mal fünf Prozent dieser Riffe wuchsen in normaler Geschwindigkeit mit über fünf Kilogramm pro Quadratmeter jährlich. Dagegen lag der Wachstum bei 26 Prozent unter einem Kilogramm und knapp 20 Prozent der Riffe verloren sogar Kalk.

Gründe für das langsame Wachstum

Die Forscher schlossen daraus, dass die alarmierende Entwicklung etwas mit dem niedrigen Anteil lebender Korallen an der Oberfläche zu tun hat. Außerdem ist im Laufe der Zeit eine Verschiebung der Lebensgemeinschaften zustande gekommen, sodass es immer mehr nicht Kalk aufbauenden Korallenarten gibt. Auch die durch das Treibhausgas Kohlendioxid bedingte Versauerung der Meere könnte ein Grund für das langsame Wachstum der Korallen sein.