Atom-U-Boote: Arktis droht Umweltkatastrophe

Von Ingo Krüger
2. Oktober 2012

Aus den Augen, aus dem Sinn - so dachten sowjetische Verantwortliche, als sie vor 30 Jahren das Atom-U-Boot "K-27" im arktischen Meer versenkten. Das Boot wurde mit Bitumen, Beton und Konservierungsmitteln befüllt und anschließend in der Karasee bei Novaja Semlja versenkt. Ähnlich verfuhren russische Behörden mit "K-159", das sie 2003 in der Barentssee untergehen ließen.

Nun droht eine große Naturkatastrophe, da in den Reaktor Wasser eindringen könnte. Dies würde eine nukleare Kettenreaktion auslösen, wie ein interner Bericht des russischen Umweltministeriums verrät. Die Fischbestände in der Barentssee wären extrem gefährdet. "K-27", so das Ministerium, solle daher bis 2014 gehoben werden.

Offiziell wiegeln die Behörden jedoch ab. Es existierten lediglich potenzielle Gefahren, die aber eher unwahrscheinlich seien. Im veröffentlichten Abschlussbericht des russischen Staatsrats sind die kritischen Passagen des Umweltministeriums überhaupt nicht mehr enthalten.